Der Weg geht im Bistum weiter
Julia Steinbrecht/kna
Hamburg (nkz). Nach der letzten Synodalversammlung in Frankfurt ist der Synodale Weg in einer neuen Phase: Es gilt nun, mit den gefassten Beschlüssen zu arbeiten – auf Ebene der einzelnen Bistümer oder auch der Bischofskonferenz. Im Erzbistum Hamburg wird im Weitergehen ganz auf das Miteinander gesetzt. So hat die Bistumsleitung entschieden, die Texte und Beschlüsse der Synodalversammlung zu einem Austausch in die diözesanen Gremien hineinzugeben.
„Es ist mir wichtig, die Menschen hier vor Ort einzubeziehen in die Frage, welche Konsequenzen wir im Erzbistum Hamburg aus dem Synodalen Weg ziehen werden“, sagte Erzbischof Stefan zum jetzigen Stand in der Diözese. Und er deutet auch die Richtung an: „Top-Down an den Gremien vorbeizugehen, widerspricht einem synodalen Miteinander in der Ortskirche. Eine wichtige Erkenntnis der MHG-Studie war, dass asymmetrische Machtverhältnisse abzubauen sind. Ein solches synodales Vorgehen braucht allerdings Zeit und muss mehr und mehr eingeübt werden.“
Die vergangene Woche stand daher ganz im Zeichen der Synodalität: Drei Bistumsgremien haben in ihren Sitzungen intensiv mit einzelnen Handlungstexten gearbeitet und relevante Themen diskutiert. Der Priesterrat widmete sich dem Text „Priesterliche Existenz heute“. So lautete auch der Titel eines Forums im bundesweiten Synodalen Weg. „Es wurde dabei nicht über das Priesteramt gesprochen, sondern vor allem über das Priester-Sein“, so Pastor Peter Otto, der Sprecher des Priesterrates ist. „Der Austausch war sehr bewegend, da er in einer persönlichen Atmosphäre stattfand und auch die problematischen Seiten im priesterlichen Dienst benannt wurden.“
Am Samstag befasste sich der Diözesanpastoralrat mit dem Thema der Ehrenamtlichkeit. Eine Arbeitsgruppe des Diözesanpastoralrats teilte ihre Zwischenergebnisse zur Synodalität mit: „Der Austausch in diesem Gremium kann sich als besonders fruchtbar erweisen“, so Monika Weber, Mitglied im Ausschuss Synodalität im Diözesanpastoralrat. „Die Mitglieder des Diözesanpastoralrats sind Multiplikatoren für ihre jeweilige Gemeinde und tragen die Inhalte und das
Einüben eines synodalen Miteinanders in das Bistum.“
„Gott will hinaus in die Welt“
Die Dienstkonferenz der Pfarreileitungen hat in ihrem Studientag vier Texte betrachtet, die insbesondere für das Gemeindeleben relevant sind. Es ging dabei um den Verkündigungsdienst von Laien und um Segensfeiern für Paare, die sich lieben. Weihbischof Eberlein zog nach der Sitzung folgendes Resümee: „Gott will hinaus in die Welt. Synodalität bedeutet daher, Gott gemeinsam in die Welt zu tragen. In unserem Austausch haben wir darüber nachgedacht, wie dies gelingen kann. Welche Ansätze aus den Texten müssen in ein neues Handeln, Sprechen und Miteinander gebracht werden? Ich war sehr positiv überrascht, wie konstruktiv der Austausch war. Unser Gespräch und Zeiten der Stille haben dazu beigetragen, dass es nicht nur eine sachliche Diskussion war, sondern ein geistliches Geschehen.“
Ein wichtiges Ziel der diözesanen Phase des Synodalen Weges ist, aufzuzeigen, wo bereits synodale Strukturen vorhanden sind. Die breite Zahl an Beratungs- und Entscheidungsgremien ist vielfach nicht bekannt, so ein Eindruck der bisherigen Gespräche. Wenn sie gestärkt und noch tragfähiger werden, ist dies eine solide Basis für eine synodale Kirche. Das Wort Synode kommt von den griechischen Worten „syn“ (mit, gemeinsam) und „hodos“ (Weg), es meint also einen gemeinsamen Weg. Dem gemeinsamen Weg verbunden sieht sich das Erzbistum Hamburg auch mit der Weltkirche. So sollen die Überlegungen der dreiwöchigen Weltsynode, die Anfang Oktober in Rom beginnt, Impulse für das kirchliche Leben im Norden Deutschlands liefern.