Die ganze Welt ist vertreten

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Seit 1958 gibt der „Katholische Akademische Ausländer-Dienst“ jungen Menschen aus Übersee oder Osteuropa die Möglichkeit, in Deutschland zu studieren. Auch in Wismar, Lübeck oder Hamburg sind Stipendiaten zu finden. 

Die Nord-Stipendiaten des Katholischen Akademischen Austauschdiestes
Treffen der Nord-Stipendiaten des Katholischen Akademischen Ausländerdienstes. Foto: Innemann

Die ganze Welt scheint sich am 15. Januar in einem Seminarraum des St. Ansgar-Hauses zu treffen: Junge Menschen aus Lateinamerika, Afrika, Asien und Europa sind der Einladung des Katholischen Akademischen Ausländerdienstes (KAAD) gefolgt. Sie alle erhalten ein Stipendium dieses Vereins, der Studenten aus der ganzen Welt und aus verschiedenen Religionen unterstützt. 

Treffen wie dieses dienen der Vernetzung der norddeutschen Studierenden untereinander und dem Austausch mit hauptamtlichen Mitarbeitern von Kirche und Hochschule. So sind Hochschulseelsorger und Professoren aus Oldenburg, Bremen, Hamburg und Rostock angereist. „Wir vom KAAD legen unseren Stipendiaten den Kontakt zu den Hochschulgemeinden vor Ort ans Herz“, erklärt Renate Flügel, Referentin für Lateinamerika im KAAD. „Wir laden zu fachübergreifenden Seminaren ein. Darüber hinaus unterstützen wir die Vernetzung innerhalb der Hochschule mit Hilfe von Professoren, die ehrenamtlich als Vertrauensdozenten tätig sind.“ 

Dabei ginge es nicht nur um die Förderung herausragender wissenschaftlicher Arbeit. Man wolle die Stipendiaten gleichzeitig in ihrer persönlichen und religiösen Entwicklung stärken. Ein Ziel des Förderprogrammes ist nämlich, dass Stipendiaten nach Abschluss ihrer Arbeit in ihr Heimatland zurückkehren. Dort können sie ihr Fachwissen und ihre Erfahrung eines gelebten Christentums – in die Gesellschaft einbringen. 

Die Runde tauscht sich über die Herausforderungen im universitären und persönlichen Alltag aus und gewährt Einblicke in die eigene Forschungsarbeit. Außerdem überlegen die Stipendiaten, wie es am besten gelingen kann, das Erfahrene in der Heimat umzusetzen. Die katholischen Hochschulgemeinden am deutschen Studienort spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie helfen den jungen Akademikern schnell in Deutschland anzukommen, Kontakte zu knüpfen und den eigenen Glauben weiter zu entwickeln. „Unsere Hochschulgemeinden sind offen für Studierende aller Nationen“, bekräftigt Dr. Burkhard Conrad, Mitarbeiter der Abteilung Schule und Hochschule des Erzbistums Hamburg. „Die Gemeinden wollen die Studierenden auf deren Weg unterstützen. Dabei wirken sie oft auch als relativierende Kraft. Wissenschaftliches Arbeiten mit seiner Spezialisierung und Konzentration auf Leistung wird in einen größeren Zusammenhang gestellt, gesellschaftliche Hierarchien werden im gemeinsamen Stehen vor Gott relativiert.“ 

Der Katholische Akademische Ausländerdienst unterstützt seit über 60 Jahren Akademiker aus allen Ländern der Welt. Die Vollstipendien erhalten junge Christen, aber auch Vertreter anderer Religionen, die ein nachweisliches Interesse am interreligiösen Dialog haben. Mehr Informationen unter www.kaad.de.

Text: Christina Innemann