Barbaragarten und Kaffeemobil Barbarabiene

Die grüne Biene in St. Barbara

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Barbara-Biene
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Küpper-Menke-Stift

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Eine Tasse Kaffee gefällig? Die grüne Biene unterwegs in St. Barbara.

Ehrenamtliche der Gemeinde St. Barbara in Osnabrück organisieren zum dritten Mal den Barbaragarten. Er soll Menschen zusammenbringen und die Kirche
präsenter machen. Zum ersten Mal dabei ist das Kaffeemobil Barbarabiene.

Markus Mertin sitzt gemütlich auf einer grünen Strandliege im Schatten der Kirche St. Barbara in Osnabrück. Der Aufdruck auf der Liege zeigt dasselbe Motiv wie das Werbebanner daneben. „Barbaragarten“ steht dort. Über dem Schriftzug ist eine Marienstatue zu sehen, die die Besucher willkommen heißt. Der Barbaragarten ist ein Biergarten, der rund um die St.-Barbara-Kirche an jedem zweiten und vierten Donnerstag im Monat von 18 bis 22 Uhr stattfindet. Es gibt „Getränke, Gegrilltes und ganz viel Geselliges“, so verspricht es der Werbeflyer. Neben Bänken, Tischen, Theken und dem Kaffeemobil gehören auch die Strandliegen und das Werbebanner zur Ausstattung des Barbaragartens.

Aus Langeweile während Corona entsteht die Idee

Mertin ist einer der Ehrenamtlichen und gehört zu den Hauptorganisatoren dieses Projekts. Die Idee zu diesem Biergarten der Gemeinde St. Barbara, der von einem ehrenamtlichen Team geführt wird, entstand während der Corona-Pandemie. Der Wunsch nach unkomplizierten Treffen kam auf. „Mit den ganzen Vorschriften war das schwierig, daraufhin entstand die Idee, einfach selber einen Biergarten zu organisieren“, so Mertin. Dieser Biergarten, das war dem Team wichtig, solle vor allem kirchliche und soziale Produkte anbieten. Das Bier stammt aus einer Behindertenwerkstatt aus Bad Lippspringe, der Wein aus einem Kloster bei Bingen. Das selbst gebackene Brot wird auf recycelten Holzbrettern serviert, das Holz stammt von alten Kniebänken aus der Kirche.

Markus Mertin ist Feuer und Flamme für das Projekt, das gut angenommen wird. Er bedauert aber: „Nicht alle können zum Barbaragarten kommen. Wir wussten, dass wir irgendwie präsenter sein müssen“. 

Barbarabiene
Die grüne Biene auf dem Domplatz in Osnabrück. Foto: Ayleen Over

Die Lösung steht seit diesem Jahr auf dem Platz: ein grüner Kleintransporter, eine Ape50, umgebaut zu einem Kaffeemobil mit Kaffeemaschine, Tassen und ausklappbaren Tischen. Die Barbarabiene, wie das Gefährt offiziell heißt, wurde durch Spenden finanziert und von verschiedenen Gemeindemitgliedern selbst umgebaut. Sie soll, so Mertin, wie eine Biene durch die Gemeinde und Stadt schwirren und nach Gottesdiensten, vor Altenheimen oder bei Schulen zum Einsatz kommen. Das italienische Wort Ape bedeutet übersetzt Biene, so habe sich am Ende auch der Name ergeben, die Farbe Grün ist die offizielle Farbe des Barbaragartens. 

Die grüne Biene wird nachgefragt

Von der Idee bis zum ersten Einsatz sind etwa anderthalb Jahre vergangen. Nach dem Modell habe das Team aber gezielt gesucht, vor allem, da das Auto einfach ein Hingucker sei und Leute miteinander ins Gespräch bringe. Erste Einsätze bei Kindergärten und Schulen haben sich bereits bewährt. „Manche Privatleute fragen uns, ob wir die Biene nicht vermieten wollen. Aber dafür fehlt uns leider die Zeit“. Auch Rainer Voß, der ebenfalls zum Team gehört, spricht den Zeitaufwand des Projektes an. Die Saison gehe von Juni bis September, die Ehrenamtlichen arbeiten acht Stunden am Tag und sind danach beim Barbaragarten aktiv. „Allerdings muss man sagen, dass es so viel Spaß macht und so schön ist, dass es sich kaum wie Arbeit anfühlt“, so Voß. 

Barbarabiene
Barbaragarten und Barbarabiene auf dem Ökumenischen Kirchentag im Juni 2023 in Osnabrück.

Auch auf dem Ökumenischen Kirchentag, wo das Team sich auf dem Domvorplatz präsentierte, kamen Garten und Biene gut bei den Gästen an. So zeigte sich nicht nur Besucher Andreas Romberg begeistert. „Die haben hier eine richtige Oase aufgebaut. Und die Ape ist richtig klasse, ich liebe alte Autos generell, aber die Idee mit dem Kaffee, der Name und die Farbe, das ist ein echter Hingucker“. 
Für Markus Mertin ist es nicht nur wichtig, einen Ort der Begegnung zu schaffen. „Wir sehen es ja überall, dass die Leute weniger werden in der Kirche. Dabei muss die Kirche eigentlich präsent sein, und zwar für alle. Einfach mal rauskommen aus dem Gebäude und dem Schatten des Kirchturms. Und ich denke, dass wir das mit unserem Projekt auf kreative Weise erreichen“. Rainer Voß stimmt ihm dabei zu und wünscht sich, dass andere ebenfalls kreativ werden. „Wir bekommen nur positive Resonanz, man erreicht eine Vielzahl von Leuten. Es wäre super, wenn andere Gemeinden uns vielleicht als Inspiration nehmen und sich denken ja, das machen wir auch“. 

Zur Sache

Am 14. und 28.September ist der Barbaragarten noch einmal geöffnet. Informationen zu den Projekten: www.barbaragarten.de

Ayleen Over