Die Orgeln kommen groß raus

Die St.-Augustinus-Kirche in Nordhorn hat kürzlich die umfassendste Renovierung seit Jahrzehnten erfahren. Doch nicht nur technisch und optisch wurde der Innenraum des mächtigen Gotteshauses rundum erneuert, auch in musikalischer Hinsicht bieten sich seit der Wiedereröffnung im vergangenen September ganz neue Möglichkeiten. Deshalb lädt die Kirchengemeinde nun zu einer besonderen Konzertreihe ein, die unter dem Motto „Orgel plus“ steht: Sechs Veranstaltungen sind im Laufe des Jahres 2024 geplant, bei denen Regionalkantor Stephan Braun und weitere Musiker die verschiedenen Orgeln der Kirche in Kombination mit anderen Musikinstrumenten und gesanglichen Beiträgen erklingen lassen.

„Nach der Renovierung gilt es nun, das Neugestaltete mit Inhalt zu füllen“, erklärt Stephan Braun. „So entstand die Idee, auch musikalisch etwas Neues auf die Beine zu stellen.“ Und dafür biete die St.-Augustinus-Kirche die besten Voraussetzungen: Die große Hauptorgel auf der Empore, die vor rund 50 Jahren durch die niederländische Firma Vierdag erbaut und im Zuge der Kirchrenovierung generalüberholt wurde, kann nunmehr von einem mobilen Spieltisch aus dem Kirchraum heraus bedient werden. Auch der Chor ist von der Empore nach unten gezogen, Sänger und Organisten befinden sich jetzt also im Blickfeld der Gemeinde. „In den Gottesdiensten merkt man es: Die Besucher nehmen die Orgel- und Chormusik anders wahr. Sie hören ,zusehends‘ zu“, berichtet Braun. Viele blieben nach den Gottesdiensten noch sitzen, lauschten dem Orgelnachspiel und spendeten sogar Applaus.

Drei Orgeln in klangvoller Interaktion

Neben der Hauptorgel mit ihrem 2400 Pfeifen existiert in der Kirche noch eine kleine Chororgel im früheren Altarraum, der – abgetrennt durch eine verschiebbare Glaswand – heute als Werktagskapelle genutzt wird. Darüber hinaus besitzt der mobile Spieltisch selbst eine Pfeifenreihe, so dass dieser auch als eigenständige Orgel fungieren kann. Beim ersten Konzert am Samstag, 10. Februar, werden Stephan Braun und sein Kollege Peter Müller alle drei Orgeln in eine klangvolle Interaktion bringen und dabei Werke von der Renaissance bis zur Moderne spielen. Diese Auftaktveranstaltung trägt mithin den Titel „Orgel plus Orgel“.

Um dem Publikum allerdings noch mehr Abwechslung zu bieten, soll das musikalische Spektrum im Verlauf der Konzertreihe erweitert werden: Das zweite Event „Orgel plus Sopran und Saxophon“ wird gestaltet durch den evangelisch-lutherischen Organisten Jens Peitzmeier, der zusammen mit der Sängerin Katharina Kohoff und dem Saxophonisten Tom Straukamp auftritt; es folgen „Orgel plus Klavier“ mit Linde Müller und Martijn Blaak sowie „Orgel plus Trompete“ mit Stephan Braun und Robert de Boer. Zudem sind zwei Kirchenführungen mit Orgelmusik geplant, die erste mit Gerd Uffelmann und die zweite mit Schwester Johanna Lücken. Die Veranstaltungen finden jeweils an Samstagen statt, Beginn ist immer um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, es wird um Spenden gebeten.

Und schon jetzt blickt Stephan Braun über den Tellerrand hinaus: „Wenn die Konzertreihe gut angenommen wird, könnten wir sie im kommenden Jahr wiederholen – und dann noch weitere Programmpunkte hinzufügen, zum Beispiel einen Stummfilm mit Orgelimprovisationen zu untermalen.“ An Ideen mangelt es also offensichtlich nicht.

Konzertreihe „Orgel plus“
10. Februar: „Orgel plus Orgel“ (Peter Müller, Stephan Braun)
13. April: „Orgel plus Sopran und Saxophon“ (Jens Peitzmeier, Katharina Kohoff, Tom Straukamp)
25. Mai: „Orgel plus Kirchenführung“ (Stephan Braun, Gerd Uffelmann)
8. Juni: „Orgel plus Klavier“ (Linde Müller und Martijn Blaak)
14. September: „Orgel plus Trompete“ (Stephan Braun, Robert de Boer)
26. Oktober: „Orgel plus Kirchenführung“ (Stephan Braun, Schwester Johanna Lücken)