Bistumsjubiläum wird in Dresden anders gefeiert
„Digital, dezentral und trotzdem miteinander“
Groß sollte es sein, mitten in Dresden. Im Juni wollte das Bistum Dresden-Meißen am Elbufer zusammenkommen. Stattdessen schwemmt die dritte Corona-Welle auch das geplante Fest zum 100-jährigen Jubiläum der Wiedererrichtung weg.
Koordinator Philipp Hecker könnte resigniert sein. Aber man erlebt ihn in Aufbruchsstimmung. „Natürlich war es zuerst eine Enttäuschung. Aber wenn ich auf die letzten 100 Jahre schaue, sehe ich, dass selten etwas kam, wie es geplant war. Auch jetzt gilt: Mit Mut Neues wagen.“ Auf Hochtouren arbeiteten er und viele andere an der Alternative, die Bischof Heinrich Timmerevers zuletzt in einem Schreiben an die Pfarreien vorstellte.
Digital und dezentral wird jetzt gefeiert. Zur Umsetzung wurde Andreas Hahn mit ins Boot geholt. Seit dem 1. Mai fährt er in die Pfarreien und schafft vor Ort die technischen Rahmenbedingungen, damit sich alle am Jubiläumsfest beteiligen können. Der engagierte Leipziger Katholik kümmert sich mit seiner Agentur hahnlive seit Beginn der Pandemie um die Übertragung der Livestream-Gottesdienste aus der Leipziger Propstei. Hahn weiß: „Ein Bistumsjubiläum ist ein Fest der Gemeinschaft. Wenn wir schon nicht an einem Ort zusammenkommen können, dann wollen wir zumindest ermöglichen, dass die vielen Gottesdienstorte sich gegenseitig sehen und austauschen können. Wir feiern digital, dezentral und trotzdem miteinander.“
Das Projekt ist ambitioniert und so soll es am Ende aussehen: Am 20. Juni um 10 Uhr wird der Festgottesdienst in der Dresdener Kathedrale eröffnet, der im Internet und im MDR-Fernsehen übertragen wird. Alle Gemeinden des Bistums sind eingeladen, sich zur gleichen Zeit zu versammeln und gemeinsam mit Bischof Timmerevers die Feier der heiligen Messe zu beginnen. Dabei entscheidet jeder Gottesdienstort selbst, welche Teile er vor Ort feiert und welche er aus der Dresdner Kathedrale übernimmt. „Ziel ist es, den Raum der Kathedrale auf viele verschiedene Orte im gesamten Bistum auszuweiten. Wir wollen als Bistum in großer Gemeinschaft feiern und uns im Glauben bestärken“, wünscht sich Bischof Timmerevers. Technisch ermöglichen dies Bildschirme und Bea-mer in den Pfarreien, die den Gottesdienst aus der Kathedrale übertragen. Umgekehrt wird ein Kamerabild aus den Pfarreien und von den Menschen am heimischen Bildschirm in der Kathedrale zu sehen sein.
„Das ist sowohl liturgisch als auch technisch eine Herausforderung“, wissen Philipp Hecker und Andreas Hahn. Aber Hahn ist eine Frohnatur: „Während der Pandemie haben wir schon so vieles geschafft. Da bekommen wir auch das hin. Gemeinsam mit den Pfarreien vor Ort.“
Alle Infos: hundertgutegründe.de
(ddm)