Gewinnspiel zum Film „Maria Magdalena": Die Gewinner

„Du bist meine Zeugin“

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Am 19. Juli ist die DVD zum Kinofilm „Maria Magdalena“ erschienen. Hier lesen Sie die Gewinner unseres Gewinnspiels sowie eine Filmkritik.

Cover DVDDie Kirchenzeitung hat zwei DVDs unter allen Einsendungen, die uns bis zum 19. Juli 2018 erreicht haben, verlost.

Gewonnen haben:

Walburga Hawig, 55126 Mainz
und
Patrick Strosche, 61371 Friedrichsdorf

Herzlichen Glückwunsch!

 

 

 

Hier lesen Sie unsere Filmkritik von Hubertus Büker:

Gleich vorweg: „Maria Magdalena“ ist ein ausgesprochen guter Kinofilm. Was haben Kirchen-, Film- und Literaturgeschichte dieser biblischen Frauengestalt nicht alles angedichtet? Hier endlich eine sensible, respektvolle Darstellung! Von Hubertus Büker.

Maria Magdalena – im Film wird sie stets nur bei ihrem Vornamen Maria genannt – soll tun, wozu sie bestimmt ist: heiraten. Als künftigen Ehemann hat die Familie den Witwer Ephraim ausgesucht. „Ich kann nicht“, widersetzt Maria sich nach heftigen inneren Kämpfen, „das ist nicht meine Bestimmung.“

Maria Magdalena (Rooney Mara) sucht und findet ihre Bestimmung. | Fotos: Universal Pictures
Maria Magdalena (Rooney Mara) sucht und findet ihre Bestimmung.
Fotos: Universal Pictures

Mit dieser Weigerung bringt sie Schande über die Familie, sagen ihre Brüder. Sie sind sicher, dass Maria von einem Dämon besessen ist. Ein Exorzismus misslingt. In der Not holen sie einen Heiler herbei, der in der Gegend gerade für Furore sorgt. Er heißt Jesus.

„Wonach sehnst du dich?“, fragt Jesus. „Gott zu erkennen“, lautet Marias Antwort.

Maria schließt sich den Jüngern Jesu an. Die einzige Frau unter lauter Männern. Denen sie nicht willkommen ist. Petrus sagt: „Sie wird uns auseinanderreißen. Die Leute werden uns verurteilen.“ Doch weitere Frauen finden den Mut, Gott mehr zu gehorchen als ihren Vätern und Ehemännern. Und sie lassen sich taufen. Von Maria. Die beim Letzten Abendmahl zur Rechten Jesu sitzt.

Er gesteht ihr, dass ihm dieses Leben entgleitet: „Der Pfad führt in die Dunkelheit.“ Maria verspricht ihm: „Ich bin bei dir, ich werde dich nicht verlassen.“ Daraufhin hat Jesus einen Auftrag für sie: „Du bist meine Zeugin.“

„Maria Magdalena“ war an deutschen Kinokassen kein großer Erfolg. Ein weiterer Bibelfilm – dafür interessiert sich das Publikum hierzulande kaum. Dass er überdurchschnittliche Qualität besitzt, dürfte daran nichts ändern. Leider.

Gut, der Film ist vielleicht etwas lang. Und, ja, die aufdringliche Musik kann einem schon auf den Geist gehen. Ansonsten jedoch gibt es wenig zu bemängeln und viel zu loben.

Wie wird es sein, das Himmelreich?

Joaquin Phoenix als Jesus Foto: Universal Pictures
Joaquin Phoenix als Jesus
Foto: Universal Pictures

Erstens besitzt der Film trotz seines Titels nicht eine Hauptfigur, sondern zwei: Maria Magdalena und Jesus. Logisch, denn wer wäre Maria Magdalena ohne Jesus und dessen Botschaft? Nur: Drehbuchautoren, Regisseure und Geldgeber teurer Spielfilme haben nun mal eigene Interessen, wollen Aufsehen erregen, provozieren, Gewinn machen. Und was die außerbiblische Überlieferung so alles von Maria Magdalena behauptet, liefert ja auch genug attraktiven Stoff für eine One-Woman-Show. Mit einer Nebenrolle für Jesus. Als Liebhaber. Besser noch: als Liebhaber einer Ex-Prostituierten. Dieser Versuchung gibt der Film nicht nach. Der schon durch die Besetzung signalisiert, wie wichtig ihm dieser Jesus ist: Er wird von Superstar Joaquin Phoenix verkörpert.

Zweitens konzentriert sich der Film auf ein zentrales Thema: das Reich Gottes. „Wie wird es sein, das Himmelreich?“, fragt schon die zunächst merkwürdig anmutende Eingangssequenz. Und diese Frage zieht sich bis zum Schluss durch. Das Reich Gottes entsteht, antwortet Maria schließlich, „mit jedem Akt der Barmherzigkeit und Vergebung“.

Maria Magdalena versteht die Botschaft

Einmal wirft Jesus den Gläubigen vor, dass sie zwar die Rituale ihrer Religion pflichtgetreu erledigen, aber „dann kehrt ihr zurück und macht so weiter wie zuvor“. Maria schließt daraus: „Die Welt verändert sich nur, wenn wir uns verändern.“ Ja, sie begreift Jesu Botschaft wirklich – im Unterschied zu den Aposteln.

Drittens nimmt der Film aber durchaus keine einseitige Position gegen die Männer im Gefolge Jesu ein. Großartig, wie Petrus dargestellt wird und vor allem Judas. Das steht so nicht in der Bibel. Das ist Deutung und Erfindung – aber durchdacht, ernstzunehmend, anregend. Was für den ganzen Film gilt.

Maria Magdalena. Großbritannien 2018.
Regie: Garth Davis. Mit Rooney Mara, Joaquin Phoenix, Chiwetel Ejiofor, Tahar Rahim.
120 Minuten.

Kinostart: 15. März