Tipps für die Gestaltung der Kar- und Ostertage
„Durch diese Tage gehen …“
Tipps für die Gestaltung der Kar- und Ostertage, zusätzlich zur Mitfeier der Gottesdienste über die Medien, bietet das Team vom Fachbereich Pastoral des Bistums Magdeburg.
„Osterecke“ mit einer Wasserschale, Kreuz, einem Stein, der Osterkerze, Blumen und Socken (anstelle von Schuhen!). Foto: Eckhard Pohl |
„Dieses Jahr ist alles anders. Es gibt kein Agapemahl und keine Fußwaschung im Kreis der Gemeinde am Gründonnerstag, keine Kreuzverehrung zur Sterbestunde Jesu, ... und der Moment, in dem die Kirche hell wird, weil alle am Osterlicht ihre Kerze entzünden, wird auch fehlen.“ So schreiben Luzia Neubert und Klaus Tilly vom Fachbereich Pastoral in ihrer Einführung zu einem „Geistlichen Wegbegleiter von Gründonnerstag bis Ostern für das Leben zu Hause“. Ostern werde dennoch kommen, „vielleicht in ganz anderer Tiefe, als wir es jetzt erahnen können – wie für die Jünger, denn für sie war das alles auch unvorstellbar.“
Sich zu Hause eine Osterecke gestalten
In dem auf der Bistums-Internetseite abrufbaren Wegbegleiter mit der Überschrift „Durch diese Tage gehen…“ geben Neubert und Tilly praktische Anregungen für die Gestaltung des Österlichen Triduums. Sie sollen eine Ergänzung sein zur Mitfeier der Gottesdienste über die Medien und den Vorschlägen für Hausliturgien, Meditationen und Aktio-
nen, die sich ebenfalls auf der Homepage des Bistums finden.
Neubert und Tilly möchten Impulse geben, durch die Kartage bis Ostern zu gehen und dabei „die Erfahrungen von Abschied, Leiden, Sterben und Auferstehung in der aktuellen Situation und im eigenen Leben zu entdecken und vor Gott zu bringen“. Jeden Tag ab Gründonnerstag überschreiben sie mit einem Motto: „Dem anderen dienen“, Karfreitag: „Unter dem Kreuz stehen“, dann „Aushalten“, Ostern: „Das Leben wird hell“ und „Im Alltag ankommen“.
Für die Gestaltung geben sie Tipps: Zum Beispiel den Raum zu schmücken, Symbole einzubeziehen und jeweils auch zu Hause Kleidung zu tragen, „die den Anlass ehrt“. „Denn Äußeres kann zum Ausdruck bringen, was in uns passiert.“ Außerdem raten sie, reservierte Zeiten an den verschiedenen Kar- und Ostertagen besonders zu gestalten. Beides könne „helfen, die Geschichte Jesu im Blick zu behalten“.
Für die Raumgestaltung empfehlen die beiden, sich eine „Osterecke“ einzurichten, zum Beispiel auf einer Seite des Esstischs. Mit einer Schale mit Wasser (Gründonnerstag), einem Kreuz, einem Stein, einer Kerze, dazu Blumen, am Ostermontag sogar mit Schuhen! Die Symbole können täglich ausgetauscht oder hinzugestellt werden.
Zudem könne man täglich eine „geistliche Zeit“ halten mit einem Bibelabschnitt (Joh 13, 1-15; Joh 19, 17-30.49; Karsamstag kein Text; Mt 28, 1-10; Lk 24, 13-35) oder einem anderen meditativen Text. Neubert und Tilly machen für die geistliche Zeit aber auch Vorschläge für jeweils eine Aktion: Gründonnerstag etwa eine Waschmeditation als Einladung, sich beim Händewaschen am Abend zu fragen: Was haben meine Hände heute alles getan? Halt gegeben? Für jemanden gekocht? Einen Brief geschrieben? Hoffentlich nicht wie Judas verräterisch umarmt?
Kar-(ge) Wege gehen und das Osterlicht bringen
Für Karfreitag schlagen sie vor „Kar-(ge) Wege“ als besonderen Kreuzweg zu gehen, zum Beispiel in einer Straße, die von Verfall und vielleicht von Menschen im Leid geprägt ist, und all dies vor Gott zu bringen. Am Karsamstag könne man bei einem Friedhofsbesuch über den Tod nachdenken. Für den Ostersonntag findet sich die Empfehlung, das Osterlicht, vielleicht von der Osterkerze in der Kirche, weiterzutragen, es etwa jemandem nach vorherigem Anruf vor die Tür zu stellen und eine Botschaft damit zu verbinden: „Jesus ist auferstanden!“
Am Ostermontag schließlich könnten die Schuhe zum Einsatz kommen. Vorschlag: Sich wie die Emmaus-Jünger zu zweit auf den Weg machen, vielleicht unterwegs Brot miteinander teilen und sich fragen: „Ist Jesus vielleicht dabei? Kenne ich das, dass mein Herz brennt?“
Vorlage für „Durch diese Tage gehen …“, Gottesdienstvorschläge für zu Hause und vieles mehr: www.bistum-magdeburg.de
Von Eckhard Pohl