Reliquie der heiligen Bernadette

Ein bisschen Lourdes in Osnabrück

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Aus einem der größten Wallfahrtsorte der Welt, dem südfranzösischen Lourdes, kommt eine Reliquie der heiligen Bernadette Soubirous nach Osnabrück – begleitet und transportiert von Ehrenamtlichen des Malteser Hilfsdienstes.


Drei Tage macht der Schrein mit Reliquien der heiligen Bernadette in Osnabrück Station. Foto: Joachim Schäfer/Ök. Heiligenlexikon

Der Reliquienschrein, der ein Stück des Rippenknochens der Heiligen enthält, ist vom 10. bis 12. September in der Pfarrkirche St. Johann in Osnabrück (Johannisfreiheit 12) ausgestellt. Die Malteser wollten für die Pilger und Kranken in Deutschland, die sonst nach Lourdes fahren, den Weg verkürzen, sagt ihr Diözesanseelsorger Diakon Harald Niermann. Dabei gilt es für die Malteser, den wertvollen und 40 Kilogramm schweren Heiligenschrein, eine Statue der Heiligen sowie einen dreiteiligen Faltaltar (Triptychon) sicher und in einem – wie es in den Begleitbeschreibungen aus Frankreich heißt – würdigen Fahrzeug zu transportieren. Außerdem muss die Reliquie immer von zwei Personen beaufsichtigt werden.

Weihbischof Johannes Wübbe wirbt im Vorfeld um Unterstützung in den Gemeinden des Bistums. „Ich lade gemeinsam mit den Maltesern ein, sich der Gebetsgemeinschaft anzuschließen und andere dazu zu ermutigen“, schreibt er in einem Brief.

An allen drei Tagen wird ein zentraler Gottesdienst gefeiert. Am 10. September um 18.15 Uhr ein Pontifikalamt, am 11. September um 16 Uhr eine Bischofsmesse mit der St.-Elisabeth-Pflege Osnabrück, am 12. September um 18.15 Uhr eine Bischofsmesse mit den Osnabrücker Ordenskonventen und dem Malteser Hilfsdienst.

Gottesmutter schien als „weiße Dame" und „Unbefleckte Empfängnis"

Bevor der Schrein nach Osnabrück kommt, ist er in Kevelaer zu sehen, später auch in Hildesheim. Anlass für die Reise durch mehrere Bistümer ist die 25-Jahr-Feier der „Deutschen Hospitalité Notre Dame de Lourdes“, eines Vereins, der Ehrenamtliche für verschiedene Dienste in Lourdes anwirbt, zum Beispiel als Messdiener oder als Ordner an der Grotte.

In der christlichen Kirche werden Reliquien bereits seit dem zweiten Jahrhundert verehrt, um sich der Toten zu erinnern oder deren Segen zu empfangen. Dahinter steht die Vorstellung, dass in den Überresten die Kraft des Verstorbenen gegenwärtig ist.

Im südfranzösischen Städtchen Lourdes soll 1858 dem damals 14-jährigen Hirtenmädchen Bernadette Soubirous (1844-1879) 18 Mal Maria erschienen sein. Laut den Berichten des Mädchens wies die als „weiße Dame“ und als „Unbefleckte Empfängnis“ auftretende Gottesmutter sie an, Wasser aus einer Quelle zu trinken, Buße zu tun und „den Priestern zu sagen, hier eine Kapelle zu bauen und dass man hierher in Prozessionen kommen solle“.

1862 wurden die Erscheinungen vom Ortsbischof, 1891 von Papst Leo XIII. anerkannt. Lourdes wurde zu einem der berühmtesten Wallfahrtsorte der Welt. Jahr für Jahr reisen mehrere Millionen Pilger, darunter auch Kranke und Behinderte, nach Lourdes. (kb/pe)