Ein bunter Weltfrauentag

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Am Tag für die Rechte der Frau am 8. März und den Weltfrieden sind deutschlandweit viele Aktionen geplant. In Hamburg plant die innerkirchliche Bewegung Maria 2.0 eine Aktion mit bunt bemalten Steinen.

Frauen bemalen bunte Steine mit dem Maria 2.0-Logo
Einige der Frauen haben schon mal losgelegt und ein paar Steine für die Protestaktion angemalt. Am Sonntag, 8. März sollen noch viel mehr davon entstehen. Foto: Ute Mathar

Die Frauen der Bewegung Maria 2.0, die für mehr Rechte der Frauen in der katholischen Kirche eintreten, solidarisieren sich am Weltfrauentag mit allen Frauen, die sich in anderen Ländern der Erde für ihre Rechte einsetzen. Der Weltfrauentag geht auf eine Initiative sozialistischer Organisationen aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zurück und wird inzwischen als Gedenktag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden begangen. Die diesjährige Aktion wird in Deutschland unter anderem vom Catholic Women’s Council mitgetragen. Darin haben sich neben Maria 2.0 auch die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) und Voices of Faith organisiert.

Die Hamburger Frauen von Maria 2.0 planen für den 8. März eine im Wortsinn „bunte Aktion“. So wollen sie an diesem Tag ab 12 Uhr in den Räumen der Portu­giesischen Mission (Am Mariendom 5) bunte Steine mit dem Maria-2.0-Logo bemalen. Diese Steine sollen für weitere Aktionen verwendet werden. „Wir werden den Tag feiern, Pläne schmieden – uns rückbesinnen und gemeinsam in die Zukunft schauen. Wir machen auf jeden Fall weiter, bis unsere Forderungen erfüllt sind“, heißt es in einer Pressemitteilung der Frauen. Sie seien enttäuscht, dass Papst Franziskus in seinem nachsynodalen Schreiben „Querida Amazonia“ noch einmal betont habe, dass Weiheämter in der katholischen Kirche nur Männern vorbehalten sind.

Zu den weiteren Forderungen gehört ein genereller Zugang von Frauen zu allen Ämtern der Kirche. Überdies sollten Täter sowie Mitwisser und Vertuscher von Missbrauchsfällen keine Ämter mehr in der Kirche bekleiden, fordern die Frauen. „Die selbstverständliche Überstellung der Täter an weltliche Gerichte und uneingeschränkte Kooperation mit den Strafverfolgungsbehörden in Deutschland“ ist ein weiterer Punkt, für den sich Maria 2.0 einsetzt. Darüber hinaus plädieren sie für die Aufhebung des Pflichtzölibats und setzen sich für eine kirchliche ­Sexualmoral ein, die sich an der Lebenswirklichkeit der Menschen ausrichten solle.

Maria 2.0 und die Forderungen der darin organisierten Frauen werden werden von konservativen Katholiken ganz oder in Teilen abgelehnt.

Text: Marco Heinen