Bischof Ulrich Neymeyr segnete neues Konventsgebäude

Ein Haus für die Mägde Christi

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Bischof Ulrich Neymeyr segnete das neue Konventsgebäude der Kristu-Dasi- Schwestern im Sankt Johannesstift Ershausen. Sie sind die Nachfolgerinnen der Vinzentinerinnen.

Bischof Ulrich Neymeyr, Diözesancaritasdirektor emeritus Bruno Heller und die Kristu-Dasi-Sisters.    Fotos: Christine Bose

 

Guten Grund zur Freude gab es im Sankt Johannesstift Ershausen im Landkreis Eichsfeld. Hier leben Erwachsene mit geistiger und mit Mehrfachbehinderungen, die auch von indischen Ordensfrauen betreut werden. Den kleinen Konvent der indischen Kristu-Dasi-Sisters, der Ordensgemeinschaft der Mägde Christi, gibt es im Eichsfelddorf seit dem 3. August 2015.

Sechs Schwestern leben in Ershausen
Der noch recht junge Orden wurde 1977 im indischen Bundestaat Kerala gegründet. Seit der Einrichtung der Stiftung im Jahre 1884 wirkten in Ershausen Barmherzige Schwestern vom heiligen Vincenz von Paul aus Paderborn. Die letzten im Stift tätigen Angehörigen dieses Ordens wurden am 17. April 2015 feierlich verabschiedet und zogen als Ruheständlerinnen nach Nordrhein-Westfalen. Zunächst wohnten und arbeiteten zwei junge Frauen aus Indien, Oberin Schwester Lissy und Schwester Jessy, in der Eichsfelder Einrichtung. Jetzt sind es sechs. Aus Anlass der Segnung ihres neuen Konventgebäudes waren vier weitere Kristu-Dasi-Schwestern aus dem Sauerland zu Besuch gekommen.

Das neue Konventsgebäude: An einen Altbau wurde ein neues Gebäude hinzugefügt.

Herzliche Dankesworte für ihren Dienst am Nächsten fand Bischof Ulrich Neymeyr, der zunächst mit ihnen und allen geladenen Gästen in der Hauskapelle die Heilige Messe gefeiert hatte und anschließend das neue Konventgebäude und seine Zimmer während eines Rundgangs segnete. Der aktuellen Situation geschuldet, waren alle erforderlichen Hygienemaßnahmen beachtet worden. So fand die Begegnung, nicht ohne gültige Corona-Schnelltests, im kleinen Kreis statt.
Berthold Ehling, Geschäftsführer der Sankt Johannesstiftes, ein kooperatives Mitglied im Caritasverband, freute sich sehr über den erfolgreichen Abschluss der vor zwei Jahren begonnenen Bau- und Sanierungsarbeiten. Die Grundsteinlegung für die aus einem alten Haus entstandene neue Heimstatt für die Schwestern hatte am 16. Juni 2019 stattgefunden, ebenfalls im Beisein von Bischof Neymeyr. Damals konnte auch Schwester Alice, Generaloberin des Kristu-Dasi-Ordens begrüßt werden.

Alte Haustürwurde zur Kapellentür
Als Wohnung für so genanntes „Hilfspersonal“, das heißt für weltliche Mitarbeiter, war das viel kleinere Haus – das Vinzenzhaus– 1914 auf dem großzügigen Stiftsgelände gebaut worden, diente später als Rektoren-Wohnung, als Nähstube und als Büro, beherbergte zum Schluss vorübergehend zwei afghanische Flüchtlingsfamilien. Jetzt gehören zum Gebäude außer den Zimmern für die Schwestern zwei Gästezimmer, ein großer Gemeinschaftsraum mit einer Verbindungstür zur Terrasse, eine Bibliothek.
Die kleine Hauskapelle für Meditation und Gebet weist eine Besonderheit auf. Pfarrer Thomas Gehlfuß – als Geistlicher der Pfarrei Sankt Philippus und Jakobus Ershausen ist er zugleich Vorstandsvorsitzender des St. Johannesstiftes – hatte ein Überraschungsgeschenk mitgebracht. Er überreichte Schwester Lissy den Haustürschlüssel, zur historischen Haustür des einstigen Vinzenzhauses gehörend. Diese schöne, noch sehr gut erhaltene Tür war während der Bauarbeiten herausgenommen und im neuen, modernen Haus als Zugang zur Kapelle eingebaut worden.

Von Christine Bose