Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischöfe
Ein Jahr für die Jugend
Die katholischen Bischöfe in Deutschland wollen wieder mehr Jugendliche für den Glauben begeistern. Große Hoffnungen setzen sie dabei in die anstehende Weltjugendsynode in Rom sowie die internationale Ministrantenwallfahrt im Sommer und den Weltjugendtag 2019 in Panama.
Es gebe ein "Jahr der Jugend", sagte der Vorsitzende der Jugendkommission der Bischofskonferenz, der Passauer BischofStefan Oster, am Dienstag auf der Frühjahrsvollversammlung des Gremiums in Ingolstadt. Er verwies darauf, dass es selbst in volkskirchlich geprägten Regionen nicht mehr selbstverständlich sei, dass ein junger Mensch automatisch zum Glauben finde.
Oster hob insbesondere die breite Beteiligung an der Online-Umfrage des Vatikan zur Jugendsynode hervor. Rund 240.000 Jugendliche haben dem Bischof zufolge den Fragebogen teilweise, mehr als 100.000 Jugendliche komplett ausgefüllt. Die Hälfte der Teilnehmer sei zwischen 16 und 19 Jahre alt gewesen. Der Anteil der Katholiken liege bei rund 70 Prozent, so Oster. Außerdem gebe es die Möglichkeit, sich während der Vorsynode im März online einzubringen. "Wir sind nicht die, die schon immer alles wissen, wie Jugendliche ticken."
Oster wurde zusammen mit dem Vorsitzenden der Kommission für Geistliche Berufe, dem Münsteraner Bischof Felix Genn, sowie dem Osnabrücker Weihbischof Johannes Wübbe, der Mitglied der Jugendkommission ist, als Vertreter der Bischofskonferenz bei der Jugendsynode gewählt. Der Vorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Thomas Andonie, forderte, dass an der Jugendsynode ebenso viele Jugendliche wie Bischöfe teilnehmen sollen. Die deutschen Vertreter unterstützten dieses Anliegen, auch wenn es wohl nicht durchsetzbar sei.
Kardinal Woelki wird neuer "Kulturbischof"
Andonie wird zusammen mit Magdalena Hartmann von der Schönstatt Bewegung die katholische Kirche in Deutschland bei der Vorsynode vertreten. Hier erwarte er eine wertschätzende, offene und ehrliche Diskussion über die Aufgaben und Herausforderungen der Jugendpastoral, so der BDKJ-Vorsitzende. Dabei wolle er auch "heiße Eisen" einbringen, etwa den Zugang von Frauen zu Weiheämtern. Hartmann sagte, sie erhoffe sich, dass Kirche nicht länger als alt und verstaubt, sondern als lebendig wahrgenommen werde. Dabei gelte es, jungen Menschen durch geistliche Begleitung bei ihrem Lebensweg zu helfen.
Außerdem wurde auf der Vollversammlung der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki (61) zum Vorsitzenden der Kommission für Wissenschaft und Kultur gewählt. Woelki, der zuletzt keinen Kommissionsvorsitz innehatte, folgt auf den Münsteraner Weihbischof Christoph Hegge (55).
kna