Ein kleiner Pieks für dich…
Lasst euch impfen! Im Schloss Dreilützow ist eine eigene Impfkampagne entstanden. Eine witzige Postkartenreihe, die für die Impfung wirbt. Dass Corona ein Ende hat, liegt im Interesse aller jungen Gäste des Schlosses.
„Ein kleiner Pieks für dich, ein großer Schritt für die Menschheit!“ So steht es weiß auf schwarz auf der Ansichtskarte, und darunter dreht sich die Erdkugel in der Finsternis des Weltalls. Einen ähnlichen Satz hatte der Astronaut Neil Armstrong gesagt, nachdem er als erster Mensch seinen Fuß auf einen anderen Planeten gesetzt hatte. „Ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein großer Schritt für die Menschheit!“ Das war 1969. Heute will niemand mehr zum Mond, sich auf der Erde frei bewegen zu können, wäre in diesem Jahr schon ein Traum. Damit dieser Traum Wirklichkeit wird, hat das immer kreative Team vom Schloss Dreilützow sich etwas einfallen lassen.
Traum aller Jugendlichen: Endlich ‘raus und reisen!
„Auch wenn derzeit noch alle Welt über die fehlenden Impfdosen redet, so wird in naher Zukunft mitentscheidend für eine neue Normalität sein, dass sich viele Menschen impfen lassen“, sagt Stefan Baerens, Leiter des Schullandheims der Caritas. Im Rahmen eines kleinen Projektes haben sich junge Leute Gedanken gemacht, wie eine Impfbereitschaft erhöht werden kann. So sind elf Postkarten entstanden, die mit Witz und Originalität Menschen zum Schmunzeln bringen und vielleicht dazu beitragen, dass sie sich bei der ersten Gelegenheit impfen lassen. Mit kurzen Slogans und einem passenden Layout versehen, bringen die Karten etwas auf den Punkt, über das an vielen Orten tagelang diskutiert wird. „Ich möchte in absehbarer Zeit wieder mit Freunden zusammen sein, gemeinsam mit ihnen Zeit verbringen und feiern“, sagt beispielsweise Randi Kleinewietfeld, die derzeit einen Freiwilligendienst im Schloss Dreilützow absolviert. Auch Benjamin Zinck, ein pädagogischer Mitarbeiter des Hauses, weist darauf hin, dass ohne niedrige Ansteckungsraten Kinder- und Jugendfreizeiten, Ferienlager und Klassenfahrten nur schwer vorstellbar sind. „Wir müssen nach vorne blicken“, sagt Stefan Baerens. Sein Schloss gehört zu den Betroffenen der Krise. Eigentlich ist das Schullandheim ab Mai ausgebucht, „aber es bröckelt. Viele Schulklassen und Gruppen melden sich und sagen die Buchungen wieder ab.“ Gerade jetzt nutzt das Team die Zeit mit Arbeiten im Haus. Umgefallene Bäume beseitigen, Fußboden ölen, das „Marienhaus“ mit sieben neuen Zimmern herrichten.
Aber es geht den Dreilützowern nicht nur um das eigene Schicksal, sondern um das Wohl der Jugendlichen, die im Schloss zu Gast sind. Stefan Baerens: „Junge Leute wünschen sich nichts mehr als wieder hinauszukommen. Sie wollen reisen, sie wollen etwas erleben, sie wollen Gemeinschaft. Und genau das bietet das Schloss Dreilützow.“ Die Postkarten sollen ein kleiner und witziger Anschub sein, dass das alles wieder möglich wird. „Mal ganz platt gesagt: Wat mutt, dat mutt“, so sagt der Seemann mit der Reepschnur über der Schulter. „Der beste Stoff zum Feiern gehen!“ steht über den erhobenen Händen von tanzenden Party- und Konzertfans.
500 Exemplare jedes Motivs haben die Leute vom Schloss drucken lassen. „Aber wir haben noch acht weitere Motive im Köcher.“ Die Postkarten werden in den Schullandheimen in Mecklenburg-Vorpommern verteilt, sie liegen in Einrichtungen der Caritas aus. Und wer für seine Gemeinde oder sein Unternehmen weitere haben möchte, kann sie nachdrucken. Alle Motive sind auf der Internetseite www.schloss-dreiluetzow.de/postkarten.htm. zu sehen. Dort gibt es auch den Kontakt zum Schloss.
Text: Andreas Hüser