Ein neues Kloster an der Müritz?
Einstweilen ist es nur ein Plan. Und dieser ist ungewöhnlich. In Klink, mitten im Wald zwischen Kölpinsee und Müritz, könnte bald ein Kloster entstehen. Die Betreiber der Müritz-Klinik wollen dort indische Ordensschwestern einsetzen.
Der Orden, um den es geht, stammt aus der indischen Provinz Mangalore. Die „Sisters of the Little Flower of Bethany“ (Schwestern der kleinen Blume von Bethanien) sind aber schon seit 40 Jahren in Deutschland tätig. Sie haben zur Zeit fünf Niederlassungen in Deutschland, unter anderem in Berlin und in Aachen. Dort ist die für Europa zuständige Provinzoberin Schwes-ter Carmella tätig. „Der Plan ist, zuerst drei Schwestern nach Klink zu entsenden, später können es fünf werden. Sie alle sind ausgebildete Krankenschwestern und leben schon längere Zeit in Deutschland.“ Eine der Ordensfrauen, sagt Schwester Carmella, könnte auch als Seelsorgerin an der Klinik tätig sein.
Auch wenn die Nachricht über eine mögliche Klostergründung in einem 1170-Einwohner-Dorf mitten in Mecklenburg für Überraschung sorgt. Die Ansiedlung würde in ihre Umgebung passen. Denn die Müritz-Klinik, eine Fachklinik für Rehabilitation und Prävention, gehört seit 2011 einem Unternehmen mit katholischen Wurzeln: Der Avila-Gruppe in Berlin, die im Jahr 2004 die katholische Wohnungsbaugesellschaft Petruswerk übernommen hat.
Bistum sieht neue Ansiedlung positiv
„Eine offizielle Anfrage vom Orden hat das Erzbistum noch nicht“, sagt Sprecher Martin Innemann, „aber die Avila-Gruppe hat gegenüber dem Erzbistum ihr Interesse bekundet, in Klink eine Ordensniederlassung zu gründen und das dafür nötige Gebäude zu schaffen. Das Erzbistum Hamburg steht dieser Idee grundsätzlich positiv gegenüber und ist mit dem Orden im Gespräch.“
Die Schwestern jedenfalls sind optimistisch, dass aus dem Plan Wirklichkeit wird. Schwester Carmella: „Wir freuen uns auf diesen Einsatz, weil es ein Krankenhaus ist. Da sind wir mit unseren Krankenschwestern richtig am Platz.“
Text: Andreas Hüser