Ein Sommerfest in schwieriger Zeit
Foto: Marco Heinen
In Mecklenburg hat es eine lange Tradition, in Kiel ist es schon einige Male gefeiert worden und nun fand es zum ersten Mal auch in Hamburg statt: das Sommerfest des Erzbistums. Der Einladung in den Garten hinter dem Generalvikariat folgten am Donnerstag, 29. Juni rund 80 geladene Gäste aus Politik, Medien und Gesellschaft. Darunter waren etwa Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher sowie Kristijan Tušek, Generalkonsul der Republik Kroation und Doyen des Konsularischen Korps in Hamburg. Einen Impuls setzte außerdem Dr. Oliver Müller, Leiter von Caritas International, dem Hilfswerk der deutschen Caritas.
Gleichwohl es ein festlicher Abend war, wurden problematische Themen nicht ausgespart. „Wir leben in einer nicht ganz leichten Zeit“, sagte der Erzbischof und verwies unter anderem auf den Krieg in der Ukraine, die hohe Inflation und die Fluchtbewegungen auf der Welt. Die katholische Kirche habe mit den hohen Austrittszahlen umzugehen, müsse die Aufarbeitung der Missbrauchsskandale voranbringen und in den Kirchengemeinden sorgten sich die Gläubigen um die Veränderungen. Viele Menschen seien deshalb verunsichert. Heße: „Aber wir als Kirche, als Christen haben einen Anker, an dem wir uns festhalten können, den uns niemand nehmen kann.“
Der Erste Bürgermeister lobte das aus seiner Sicht große Engagement der katholischen Gemeinden in der Stadt, etwa bei der Aufnahme von Flüchtlingen. Tschentscher: „Das ist eine ganz wichtige Arbeit, die sie dort im Interesse der gesamten Stadt machen. Dafür herzlichen Dank.“
Dr. Oliver Müller, seit 2006 Leiter der Caritas International, skizzierte in seinem Vortrag eine Welt in Unordnung: Die Zahl der Menschen, die in Not seien, habe ein Rekordhoch erreicht, „das wir so seit Jahrzehnten nicht mehr hatten“: 274 Millionen Menschen seien weltweit auf Hilfe angewiesen. Die Zahl der Konflikte steige und die Weltgemeinschaft und die Hilfsorganisationen stünden „vor einer nie dagewesenen Herausforderung“, so Müller. Doch es gebe eine große Dankbarkeit für jede Hilfe. In der Ukraine habe die dortige Caritas-Präsidentin ihm gesagt, was in der jetzigen Situation Kraft gebe: „Wir wissen, dass wir nicht alleine sind.“