Erstkommunion
Ein Tag, der ausstrahlt
Mit Kindern über den Glauben zu reden, fällt vielen Erwachsenen schwer. In der Zeit rund um die Erstkommunion sind Eltern und auch Großeltern gefordert, auf die Fragen der Kinder einzugehen, mit ihnen auf die Suche zu gehen und dabei im Glauben zu wachsen.
Viele Familien kommen. Nach wie vor. Die Erstkommunion ist eine wichtige Feier im Leben einer katholischen Familie. Für die Kirche ist das Sakrament eine große Chance, ihre Botschaft von Gott, seiner Liebe und seiner Gemeinschaft weiterzugeben. Die Voraussetzungen, mit denen Kinder und Familien in die Vorbereitungszeit starten, sind mittlerweile jedoch sehr unterschiedlich. „Die Menschen werden bunter, es gelingt nicht immer, allen gerecht zu werden“, erklärt Hermann Steinkamp, Referent im Bereich Glaubenskommunikation im Bistum Osnabrück, den Spagat, den die Katechetenteams leisten müssen. Gut ist es, wenn die Eltern, Paten und Großeltern den Weg zur Erstkommunion, den großen Tag der Feier und auch die Zeit danach mitbegleiten. Ein paar Tipps.
Über Gott sprechen
Die Vorbereitung auf die Erstkommunion ist in den Gemeinden unterschiedlich. Oft werden mittlerweile Eltern und Familien miteinbezogen. Aber auch wenn die Kinder allein die Tischgruppen besuchen, sollte die Familie in dieser Zeit öfter das Gespräch suchen, gemeinsam einen Blick in die Vorbereitungsmappe werfen, zuhören, was das Kind erlebt, einander erzählen, was einem am Glauben wichtig ist. Auch Großeltern können wichtige Wegbegleiter sein, mit Enkeln in die Kirche gehen, von ihrer Erstkommunion erzählen und gemeinsam fragen „Was bedeutet Gott für dich – und was für mich?“. „Das ist ganz wertvoll“, betont Steinkamp und macht Mut zum freien Wort zu Gott. „Man kann beim Beten eigentlich nichts falsch machen und das Kind gut mit einbeziehen: Wofür möchtest du heute bitten oder danken?“
Angebote der Pfarrei nutzen
Viele Gemeinden bieten über die reinen Vorbereitungstreffen hinaus eine Vielzahl an Aktionen und Angeboten: Familiengottesdienste, Sternsingeraktion, Gruppenstunden, Kinderscholen, Wallfahrten, Projekte in den verschiedenen Einrichtungen der Gemeinde. Familien können hier die Vielfalt des Gemeindelebens und den Glauben näher kennenlernen und sollten das nutzen – auch über die Feier der Erstkommunion hinaus.
Den großen Tag mitgestalten
Es gibt viele Möglichkeiten, die Feier der Erstkommunion individuell mitzugestalten. „Familien können für den Tag zum Beispiel eine eigene Kerze gestalten oder ein weiteres Symbol auf die Taufkerze setzen, zum Beispiel die Hostie oder den Regenbogen“, erklärt Hermann Steinkamp. Das Thema Gemeinschaft spiele an diesem Festtag eine große Rolle. So könne auch beim Tischgebet bewusst die Gemeinschaft der Familie angesprochen werden, „die so wichtig ist und die das Kind trägt“. Auch die Tischkarten könnten mit dem Symbol des Regenbogens als Zeichen der Gemeinschaft Gottes mit den Menschen verziert werden. Das Gästebuch sei darüber hinaus eine Möglichkeit, gute Wünsche, Erinnerungen und Segensworte aufzuschreiben. Steinkamp: „Nach der intensiven Vorbereitungszeit sollte die Kommunionfeier als Höhepunkt erlebt werden. Das ist etwas Einmaliges und es ist gut, einen solchen Festtag zu haben, in dem das Kommunionkind und seine Gottesbeziehung im Mittelpunkt stehen.“
Welche Geschenke?
Sie sollten eine gute Mischung sein aus den Wünschen des Erstkommunionkindes und Dingen, die mit dem Glauben und dem Anlass der Feier zu tun haben: „Ein klassisches Kreuz, eine Bibel oder ein Gotteslob, das gibt es durchaus noch“, so Steinkamp. Auch die Gemeinschaft kann durch einen Gutschein für eine Aktion zum Beispiel mit dem Taufpaten gut aufgegriffen werden.
Nach der Feier dabeibleiben
Auch nach der Erstkommunion sollten Familien am Ball bleiben, ihre Kinder auf Angebote in der Pfarrei hinweisen: Messdiener, Kindergruppen, Zeltlager, spezielle Gottesdienste. „Es gibt gute Familiengottesdienste und Feiern, in denen Kinder mit Texten und Liedern angesprochen werden. Hier schauen Familien heute schon ganz bewusst für sich“, so Steinkamp. Für die Gemeinden sei das eine Frage der Haltung und einer Willkommenskultur: „Nicht schauen, wo die Familien fehlen, sondern darauf achten, welche Angebote sie wahrnehmen, und froh sein, wenn sie zu einzelnen Veranstaltungen wiederkommen.“
Astrid Fleute