„Eine gute Fügung Gottes“

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Im Pastoralen Raum Barmbek-Hamm ist die neue Pfarrei Sankt Franziskus gegründet worden. Nomen est omen – geleitet wird sie von Franziskaner-Minoriten, die bereits seit 1993 in deren Gebiet seelsorgerisch tätig sind.

Erzbischof Stefan Heße (2. v. l.) mit dem Logo der neuen Pfarrei, umrahmt von Pater Gregor Chmielewski, Guardian der Franziskaner-Minoriten in Horn, und den Ordensbrüdern Czeslaw Kriuzanovskij, Pater Dariusz Wisniewski sowie Pater Matthias Rojek, Pfarrer von Sankt Franziskus.
Erzbischof Stefan Heße (2. v. l.) mit dem Logo der neuen Pfarrei, umrahmt von Pater Gregor Chmielewski, Guardian der Franziskaner-Minoriten in Horn, und den Ordensbrüdern Czeslaw Kriuzanovskij, Pater Dariusz Wisniewski sowie Pater Matthias Rojek, Pfarrer von Sankt Franziskus. Foto: Marcin Kowalewski

Sonntag, den 4. Oktober. Dieses Datum dürften sich viele Mitglieder der neuen Pfarrei Sankt Franziskus rot im Kalender angestrichen haben. Denn am Festtag des heiligen Franz von Assisi soll, so es die Eindämmung des Coronavirus zulässt, die Gründungsfeier der Pfarrei nachgeholt werden. Ursprünglich war sie für diesen Sonntag geplant – ganz im Zeichen des Ankers, der das Logo der Pfarrei prägt und auch die „Verankerung in Gott“ verdeutlicht, wie Pfarrer
Matthias Rojek betont.

„Eine gute Fügung Gottes“ nennt der Franziskaner-Pater die Entstehung der Pfarrei im Pastoralen Raum Barmbek-Hamm. „Wir haben uns von Anfang an sehr gut verstanden“, sagt der 51-Jährige, der aus der Nähe von Danzig stammt. Im Jahr 2000 kam er nach Deutschland, seit 2014 gehört er dem Franziskaner-Minoritenkloster an. 1993 kamen erstmals nach der Reformation die ersten Franziskaner wieder nach Hamburg, und zwar aus der Danziger Ordensprovinz. Sie sollten in der Gemeinde St. Franziskus seelsorgerisch tätig werden. 2003 übernahmen sie auch die Seelsorge von St. Johannis in Steilshoop.

Grafik der Pfarrei St. Franziskus in Hamburg
Das Gebiet der neuen Pfarrei Sankt Franziskus.

Als sie Kooperationspartner brauchten, fanden sie sie in der Gemeinde St. Olaf in Horn. Hinzugestoßen zu der nun offiziell gegründeten neuen Pfarrei ist zudem die Herz-Jesu-Gemeinde, die im nahen Stadtteil Hamm liegt. Damit das Gebiet der neuen Pfarrei ein geschlossenes Areal umfasst, kam noch ein Teil der Gemeinde St. Sophien in Barmbek-Süd hinzu. 

„Die vier Gemeinden sind sehr homogen und passen gut zueinander“, sagt Pater Matthias Rojek. Sie umfassen traditionelle Arbeiterstadtteile, in denen es auch heute einige sozial schwächere Viertel gibt. „Elend lindern, Menschen helfen“ steht denn auch an erster Stelle der Schwerpunkte, die sich der Pastorale Raum gesetzt hat. 

Besonders liegt dem Pfarrer das Geistliche Zentrum San Damiano am Herzen, das sich gleich neben dem Franziskanerkloster und der Kirche St. Olaf an der Speckenreye in Horn befindet. Es ist offen für Angehörige aller Religionen – eine „große Chance für alle Hamburger, für alle, die geistliche Unterstützung suchen“, sagt Pater Matthias Rojek. Daneben hebt er drei weitere Projekte der Pfarrei hervor. „Junge Kirche Hamm“ will neue Formen und andere Arten von Kirche umsetzen. Etwa ein Café im zukünftigen „Kita-Schule-Gemeinde Campus“ in Hamm oder eine interreligiöse Kindergruppe im neuen Wohnquartier in Horn. „Miteinander“ betont die Gemeinschaft – man kommt nach der Messe zusammen, um bei Speisen und Getränken in einem ansprechenden Rahmen mit-
einander ins Gespräch zu kommen. Zur „Oase“ kommen Menschen mit einem konkreten Anliegen: Sie bitten um die Taufe oder die Firmung, den Wiedereintritt in die katholische Kirche. Es sollen weitere Oasen gebildet werden, etwa für junge Eltern zum Thema religiöse Erziehung oder eine Oase für Trauernde.

Text: Matthias Schatz