Sommerimpulse in der Harener Kirche
Eine "Ladestation für dich"
Foto: Anna Solbach
„Nimm Platz, um zur Ruhe zu kommen, um dich zu besinnen, um neue Energie zu laden. Dann geh weiter!“ ist auf einem blauen Plakat zu lesen. Eine große Staffelei markiert die „Ladestation für dich“ und steht links neben dem Altarraum. Ein Tisch und zwei Hochstühle laden die Besucher dazu ein, sich kurz hinzusetzen und mitzumachen. Sie können auf eine Postkarte schreiben, was sie zum Aufladen brauchen und diese auf einer Tafel befestigen. Die Idee dazu hatten Pastoralreferentin Franziska Lorenz und Pastorale Koordinatorin Sabine Kuper.
Mittlerweile gibt es viele Eintragungen. Einige Gäste nennen die Natur, Zeit mit der Familie und gute Freunde, andere schreiben von Sonnenschein, Urlaub, Schlaf, Musik, Tanzen, Meditation, Yoga und der Arbeit mit Kindern: Alles das hilft vielen Menschen, neue Kraft zu tanken. Energie geben kann auch, „ein stiller Ort, wo ich alleine mit mir bin. Das kann eine Kirche sein, ein Waldspaziergang, eine Bank an der Ems“. Eine weitere Frau erklärt: „Ich brauche Mut zum Reiten und Energie, wenn ich mal schwach bin.“
"Frauenort" über Schwester Kunigunde
Haren wird im Sommer von vielen Touristen besucht. Auch für sie ist diese Aktion jetzt gedacht. Seit 2019 gilt Haren zudem als „Frauenort“ in Niedersachsen. Angeregt vom Pfarrgemeinderat ist in der Ferienzeit in der St.-Martinus-Kirche eine kleine Ausstellung zu Schwester Kunigunde (1914-1999) zu sehen. Über das Leben der Ordensfrau von der Göttlichen Vorsehung hat die frühere Frauenbeauftragte der Stadt Haren, Annegret Schepers, viele Informationen zusammengestellt. Gezeigt wird auch ein weißes Tuch, das Schwester Kunigunde als weiße Fahne am Kirchenturm hisste. Durch ihren mutigen Einsatz wurde Haren 1945 gewaltfrei den kanadischen Truppen übergeben.
Im Anschluss an die Ausstellung über Schwester Kunigunde, die bis Ende Juli im Eingangsbereich zu sehen ist, beginnt in der St.-Martinus-Kirche eine Wanderausstellung zu den Lübecker Kaplänen Hermann Lange, Eduard Müller und Johannes Prassek sowie zu dem evangelischen Pastor Karl Friedrich Stellbrink. Im November 1943 waren sie in Hamburg Gefängnis hingerichtet worden – weil sie öffentlich und gegen die Verbrechen des Nazi-Regimes Stellung bezogen hatten.
Für die „Lange Nacht der Kirche“ am 20. September plant der Pfarrgemeinderat St. Martinus in Haren noch einen Impuls. Dazu soll es eine Engelausstellung geben. „Jeder, der möchte, kann für die Ausstellung Engel abgeben. Am besten mit einer kurzen Bemerkung, warum der Engel besonders ist und ganz wichtig mit dem Namen des Besitzers gekennzeichnet“, erläutert Anne Janssen. Die Exponate können im Pfarrbüro oder vor und nach den Gottesdiensten in der Sakristei abgegeben werden.