Eine Party mit allen Freunden

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Unter dem Motto „Sei gut zu dir, um Gottes Willen“ hat Erzbischof Stefan Heße einen Fastenbrief gesendet. Die ersten Menschen haben an der Aktion teilgenommen und ihre Pläne für die Zeit nach der Corona-Pandemie geteilt. 

Freunde beim Gruppentanz
Endlich wieder zusammen feiern und gemeinsam Spaß haben. Das wünschen sich die meisten Menschen für die Zeit nach den Corona-Beschränkungen. Foto: Kathrin Erbe

„Ich wünsche mir, an einem freundlichen Sommerabend 2021 mit meinen erwachsenen Kindern und vielen anderen Hamburgern auf dem Rathausmarkt zu hocken und ganz, ganz groß einen Film im Freiluftkino zu sehen!“

„Ich freue mich darauf, in meiner Wohnung eine Einweihungsparty mit allen Freunden zu feiern.“ Das sind die Wünsche von Chris­tine Hellwig und Sven Richter.

Wie sie teilen auch viele andere Katholiken aus dem Erzbistum Hamburg auf der offiziellen Internetseite zum Fastenbrief www.sei-gut-zu-dir.org ihre Pläne und Vorsätze für die Zeit nach Corona.  

In dem Brief, der am Aschermittwoch an alle katholischen Haushalte ging, stellt sich Erzbischof Heße die Frage: „Sollen wir in einer Zeit, die durch Einschränkungen geprägt ist, auch noch fasten und verzichten?“ Auch ermutigt er, sich Gedanken und Pläne über die Zeit nach Corona zu machen, weshalb mit dem Fastenbrief auch die Internetseite online ging, auf der die Wünsche eingetragen werden. 

„Diesmal gab es mehr Teilnehmer als beim Pfingstbrief“, sagt Andreas Wöhrl, Leiter der Stabsstelle Mitgliederkommunikation und Fundraising. Er sagt, dass ein großer Unterschied zum Pfingstbrief sei, dass jetzt eine jüngere Zielgruppe, beziehungsweise Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen angesprochen wurden. „Wir wollten Menschen dort abholen, wo sie momentan im Leben stehen“, sagt er.

Auch die Webseite begünstige es, dass sich mehr Menschen und vor allem auch jüngere an der Aktion beteiligen. Während zum Pfingstbrief die meisten Rückmeldungen per Post kamen, erreichten sie uns diesmal über alle Kanälen des Erzbistums, per E-Mail und Post, in den Sozialen Medien oder auch über die Telefon-Hotline. 

Neben mehrheitlich positivem Feedback gab es auch kritische Stimmen. Manche Empfänger sahen in den Briefen Geld oder Papierverschwendung, andere machten ihrem Ärger Luft, dass der Erzbischof die Corona-Maßnahmen unterstützte. Auch erklärt Wöhrl, dass die Menschen, die sich gemeldet und darum gebeten haben, zukünftig keine Post mehr zu erhalten, in Zukunft nicht mehr angeschrieben werden. Trotzdem nutzten viele die Möglichkeit, wieder in Kontakt zu treten.

„Besonders ältere Menschen freuten sich, dass der Bischof geschrieben hat“, sagt Karina Matussek, die die Hotline mitbetreut. Sie sagt, dass manche die Gelegenheit nutzten, um zu erzählen, was auch Positives in diesen Zeiten in ihrer Pfarrei geschehe. Bis jetzt teilten auf der Internetseite 179 Menschen ihre Wünsche und Pläne für die Zeit nach Corona. Viele davon sind auf der Webseite sichtbar. „Viele wünschen sich, wieder unbeschwert mit all ihren Lieben in Kontakt treten zu können, weil sie genau das so schmerzlich vermissen“, sagt Wöhrl. 

Die Aktion des Erzbistums läuft noch die gesamte Fastenzeit und es besteht weiterhin die Möglichkeit seine Wünsche und Pläne für die Nach-Corona-Zeit zu teilen. Webseite: www.sei-gut-zu-dir.org

Text: Anna Neumann