„Einfach himmlisch“
Ein großes ökumenisches Fest: Zum 15. Mal wird am 15. September zur „Nacht der Kirchen“ in Hamburg eingeladen. 137 Gotteshäuser, darunter auch katholische, öffnen ihre Türen. Neben Gebeten und Musik gibt es Lesungen, Podiumsgespräche, Theaterstücke und die Möglichkeit für Besichtigungen.
Ein Hörspiel „Mit allen Sinnen“ in der katholischen Kirche St. Marien in Bergedorf, Comedy in der lutherischen Kreuzkirche in Barmbek, eine Ikonen-Ausstellung in der Bergedorfer Erlöserkirche, Shantys in der Seemannsmission in Altona, ein festliches Fünf-Gänge-Menü bei der Landeskirchlichen Gemeinschaft in Bramfeld. Wer am 15. September zur 15. „Nacht der Kirchen“ mit dem Motto „Einfach himmlisch“ nach Hamburg kommt, hat wieder die Qual der Wahl. Das Programm ist bunt und mit vielen Höhepunkten gespickt.
Kirchengemeinden in der Hansestadt öffnen die Türen von 137 Gotteshäusern und laden gemeinsam zum größten ökumenischen Fest des Nordens ein. Auch 13 katholische Standorte sind dabei. Von 19 Uhr bis zumeist Mitternacht sind außergewöhnliche Momente mit Spiritualität, Literatur, Musik und Kunst zu erleben. Erwartet werden mehr als 70 000 Besucher. „Alle Programmpunkte sind kostenlos und einfach himmlisch“, betonen die Veranstalter: das Erzbistum Hamburg, die evangelischen Kirchen und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACKH).
Diese September-Nacht zeigt die Vielfalt der Kirchen in der Metropole an der Elbe: Schmuckstücke in den Vier- und Marschlanden, südlich der Elbe und in Stormarn, genauso wie Jugend-, Konzert- und Seemannskirchen. Sie alle laden ein zur Entdeckungstour. 685 vielfältige Kulturveranstaltungen stehen auf dem Programm. Liebhaber von Jazz, Film, moderner oder klassischer Musik kommen ebenso auf ihre Kosten wie Freunde von Comedy, Literatur, Theater oder historischen Führungen. Auch wer stille Momente, ein Gespräch, gemeinsames Gebet oder Meditation sucht, einen Blick von Kirchtürmen genießen oder bauliche Kirchen-Schmuckstücke entdecken will, wird fündig.
Kleine Entdeckungen in der großen Stadt
„Die ,Nacht der Kirchen’ ist immer eine Nacht der kleinen Entdeckungen in unserer großen Stadt“, sagen Erzbischof Stefan Heße sowie Bischöfin Kirsten Fehrs und Pastor Uwe Onnen. „Was werden wir hören, welche neuen Blicke auf Menschen und Kirchen erleben wir, die sonst vielleicht auch im Verborgenen liegen?“ An der „Nacht der Kirchen“ beteiligen sich auch wieder mehrere katholische Kirchengemeinden. „Diese Traditionsveranstaltung ist eine Chance, die Lebendigkeit und Vielgestaltigkeit des christlichen Glaubens in verschiedenen Konfessionen mit zu betonen und zu zeigen, dass der christliche Glaube lebendig ist“, sagt Claus Everdiking. Der stellvertretende Leiter der Stabstelle Medien im Erzbistum Hamburg arbeitet von Anfang an in der Steuergruppe mit, die die „Nacht der Kirchen“ vorbereitet. Everdiking betont besonders die Möglichkeiten für Stille, Gebet und Gottesdienste, für verschiedene Begegnungen und die Chance auf einen Blick hinter Kulissen, etwa in die Sakristei des St. Marien-Doms. „Im Idealfall begegnen die Besucher offenen Gemeinden, die sich gastfreundlich und mal anders zeigen.“
In der katholischen Kirche St. Marien in Harburg steht Musik im Vordergrund. Neben dem Gospelchor Lüneburg, der unter dem Motto „Halleluja! Lobe den Herrn, meine Seele!“ von 20.30 bis
22 Uhr auftritt, sind dort unter anderem auch das „Folkconsortium“ sowie der Chor und das Blasorchester St. Maria mit „Himmlischen Klängen“ zu erleben. Johanna Stukenbrock singt und tanzt. Während der „Nacht der Kirchen“ ist das Gemeindehaus von St. Marien geöffnet. Von 18 bis 23 Uhr besteht die Möglichkeit zur Begegnung und Gesprächen mit den Musikern.
Im St. Marien-Dom geht es um 18.15 Uhr mit einem Gottesdienst los, geleitet von Dompfarrer Msgr. Peter Mies, musikalisch gestaltet durch einen Spontan-Chor, für den noch Sängerinnen und Sänger gesucht werden. Im Anschluss sind auf dem Domplatz Volkstänze aus Kroatien zu erleben und Gaumenfreuden aus Portugal, Kroatien, Deutschland und Korea. Weitere Programmpunkte: ein Totengedenken, zwei Domführungen, Rundgespräche mit Dompfarrer Mies und Sakristeiführungen, die um 20.45 und 21.45 Uhr starten.
Der Gospelchor „alstergroove“ gastiert im Katholischen Trauerzentrum St. Thomas Morus in Stellingen. Es gibt Führungen durch das Gebäudeensemble. Und es werden Kurzfilme und Filmausschnitte gezeigt: Wie bunt und vielschichtig erscheint „der Himmel“ auf der Leinwand? Was spielt sich dort ab?
Im St. Ansgar-Haus, Schmilinskystraße 78, stellen das Erzbistum Hamburg und die Spanischsprachige Katholische Mission das Partnerbistum Iguazú in Argentinien vor. Fotografische Impressionen, Musik und Poesie mit der Schriftstellerin María Ester Alonso Morales und dem Duo „Fain Perkal“ aus Buenos Aires, geistliche Impulse sowie eine Diskussion mit Jannik Veenhuis, einem Spezialisten für Entwicklungshilfe, bringen die Partnerschaft zwischen den Bistümern Hamburg und Iguazú näher. www.ndkh.de
Text: Norbert Wiaterek