Neue Geschäftsführende der Mainzer Diözesanversammlung

„Einmaliges Bistumsgremium“

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Susanne Barner heißt die neue Geschäftsführende Vorsitzende der Diözesanversammlung im Bistum Mainz. Über die einzige Kandidatin für diese Position stimmten die Mitglieder des Gremiums online ab.

Dr. Susanne Barner Foto: privat
Dr. Susanne Barner will sich
besonders für die Stellung
der Frau in der katholischen
Kirche sowie für Ökumene
und Umweltschutz einsetzen.

Die Pandemie wirkt sich weiterhin auf die Arbeit der Gremien im Bistum aus. Hatte sich bereits der Katholikenrat im Bistum online konstituiert, ist nun auch die Diözesanversammlung digital gestartet. Die Präsenzveranstaltung war abgesagt worden. 

Statt Video-Konferenz gab es eine Online-Wahl. Die Mitglie-der der Diözesanversammlung stimmten über das Amt des Geschäftsführenden Vorsitzes ab. Einstimmig bei drei Enthaltungen wurde Dr. Susanne Barner (siehe „Zur Person“) zur neuen Geschäftsführenden Vorsitzenden gewählt. Sie war die einzige Kandidatin für diese Position. Die 66-Jährige folgt damit auf Dr. Hildegard Dziuk, die nach zwölf Jahren in dieser Position nicht mehr kandidiert hatte. Entsprechend den Statuten der Diözesanversammlung sind maximal drei vierjährige Amtszeiten für diese Position vorgesehen. 

In einem Vorstellungsvideo, das auf der Internetseite des Bistums Mainz veröffentlicht ist, nennt Susanne Barner als besondere Anliegen für ihre Amtszeit „die Stellung der Frau in der katholischen Kirche, die Ökumene und den Ökumenischen Kirchentag 2021 in Frankfurt und das Bemühen um Nachhaltigkeit und die Sorge um Klima und Umwelt in unseren Gemeinden und im Bistum“. Im Mittelpunkt stehe in besonderer Weise der Pastorale Weg des Bistums und die Fragen, „wie wir als Christen im 21. Jahrhundert unser Christsein leben können und wie wir für die Menschen hier im Bistum gute Erfahrungen mit Kirche ermöglichen können“. Es sei ihr ein Anliegen, auch Kirchenferne zu erreichen und ihnen „hilfreiche und niederschwellige Angebote zu machen“ und „ihnen Gemeinschaft und vorurteilsfreie Offenheit anzubieten“. 

Die Diözesanversammlung bezeichnete Barner als „in Deutschland einmaliges, synodenartiges Bistumsgremium, in dem Pries-ter, Ordensleute und Laien auf Augenhöhe miteinander beraten“. Als Geschäftsführende Vorsitzende wolle sie „Gesprächspartnerin der Bistumsleitung sein, aber ganz besonders die Fragen, die Kritik und die Beiträge der Mitglieder der Diözesanversammlung zur Sprache bringen“. Sie hoffe auf „lebhafte, offene und kontroverse Diskussionen in unserem Bemühen, ihre Fragen, ihre Kritik und ihre Anliegen, liebe Mitchristen, in unserem Bistum zu Gehör zu bringen“. 

Online hinzugewählt zu den Mitgliedern der Diözesanversammlung wurde außerdem Professor Wolfgang Wagner. Der Arzt für Neurochirurgie, seit März im Ruhestand, ist in der Gemeinde St. Ludwig in Darmstadt beheimatet. Die Medizinethik gehört zu seinen besonderen Interessensgebieten. 

Die Amtszeit der neu konstituierten Diözesanversammlung dauert bis 2024. Die nächste Sitzung ist für nächstes Jahr 9. Oktober terminiert. (mbn/wei) 

Das Video, in dem sich Susanne Barner vorstellt, ist zu sehen auf: https://youtu.be/ISSuHRWdcSA

 

 

Zur Person: Engagiert in Gau-Algesheim 

Susanne Barner (66) ist Pfarrgemeinderatsvorsitzende in Gau-Algesheim und Vorsitzende des Dekanatsrats im Dekanat Bingen. Die mittlerweile nicht mehr tätige Chirurgin ist seit 2016 Mitglied der Diözesanversammlung. Dort hat sie in den Sachausschüssen „Ökumene“ sowie „Partnerschaft, Ehe und Familie“ mitgearbeitet. Auf Dekanatsebene bringt sie sich im Projektteam für den Pastoralen Weg ein und leitet das Teilprojekt „Neues Ehrenamt“. Auf Bistumsebene begleitet sie den Pastoralen Weg im Teilprojekt „Pfarrei als Netzwerk von Gemeinden und Kirchorten“. 

Susanne Barner ist verheiratet und hat mit ihrem Mann Professor Andreas Barner eine erwachsene Tochter. Ihr Mann ist Mitglied im Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentags und Mitglied des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland. (mbn)

 

Zur Sache: Wie eine "kleine Synode"

Die Diözesanversammlung des Bistums Mainz tritt in der Regel einmal im Jahr zusammen. Sie ist nach den Worten des früheren Bischofs, Kardinal Karl Lehmann, so etwas wie eine „kleine Synode des Bistums“. Ihr gehören derzeit 116 Mitglieder an. Sie setzt sich unter dem Vorsitz des Bischofs aus den diözesanen Räten (Priesterrat, Katholikenrat und Konferenz der Dekane) und den Vertretern der Bistumsleitung zusammen. Hinzu kommen Vertreter der Orden, der Ständigen Diakone, der Pastoralreferentinnen und -referenten, der Gemeindereferentinnen und -referenten sowie des Diözesancaritasverbands. Außerdem können bis zu sieben Persönlichkeiten hinzugewählt werden. Die Organe der Diözesanversammlung sind der Vorstand mit dem Bischof als Vorsitzendem, der Diözesan-Pastoralrat und neun Sachausschüsse. (mbn)