Christen feiern Ostern
Entsetzen über Anschläge in Sri Lanka
In aller Welt haben Christen Ostern gefeiert. Die Anschläge in Sri Lanka überschatteten das Fest.
Überschattet von den verheerenden Anschlägen gegen Kirchen und Hotels in Sri Lanka haben Christen in aller Welt das Osterfest gefeiert. Papst Franziskus zeigte sich bei der Spendung des traditionellen Ostersegens Urbi et orbi ("Der Stadt und dem Erdkreis") am Sonntag auf dem Petersplatz entsetzt über die Attentatsserie und sicherte den Christen des Inselstaats seine geistige Verbundenheit zu. Bei den Bombenanschlägen auf drei katholische Kirchen und drei Luxushotels starben nach bisherigen Angaben der Behörden fast 300 Menschen, mehr als 500 wurden verletzt.
In seiner Osterbotschaft vor rund 70.000 Gläubigen aus aller Welt erbat das Kirchenoberhaupt Frieden für zahlreiche Konflikte und kritisierte einen "Rüstungswettlauf". Unter anderem ging Franziskus auf die Spannungen im Nahen Osten, Afrika, dem Südsudan, der Ukraine und Venezuela ein. Der Papst forderte Hilfe für Bedürftige, Migranten und Flüchtlinge: Es gehe darum, die "Herzen für die Bedürfnisse der Notleidenden, der Wehrlosen, der Armen, der Arbeitslosen, der Ausgegrenzten sowie derer öffnen, die auf der Suche nach Brot, nach Zuflucht und nach Anerkennung ihrer Würde sind".
In der Osternacht hatte der Papst Angst, Misstrauen und Unzufriedenheit eine Absage erteilt. In seiner Predigt erinnerte er daran, dass Ostern das Fest der Hoffnung sei, der "Übergang von der Verschlossenheit zur Gemeinschaft, von der Trostlosigkeit zur Tröstung, von der Angst zum Vertrauen". Franziskus spendete acht Erwachsenen aus fünf Ländern die Taufe.
Tausende Christen feiern in Jerusalemer Altstadt
Auch in Jerusalem versammelten sich am Sonntag tausende Christen zur Feier des Osterfests in der Jerusalemer Altstadt. "Wir müssen hierher zurückkehren, um unsere Erwartungen und Wünsche für das Leben an diesen Ort zu bringen, um unseren Glauben an Gottes definitives Ja zum Menschen zu stärken", predigte der Leiter des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, in der zentralen katholischen Ostermesse in der Grabeskirche.
Am Ostermontag boten verschiedene christliche Gruppen "Emmausmärsche" an. Sie gingen dabei jenen Weg der biblischen Erzählung nach, auf dem sich Jesus nach seiner Auferstehung gemäß der Überlieferung erstmals seinen Jüngern zeigte.
In Deutschland warben die katholischen Bischöfe angesichts der Missbrauchs- und Kirchenkrise um neues Vertrauen. Sie forderten mit Blick auf die Debatte um Sterbehilfe und vorgeburtliche Tests auf Gendefekte einen besseren Lebensschutz und verwiesen auf die Bedeutung des Christentums für Europa.
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx warnte davor, den christlichen Glauben zum Schüren von Angst und zur Machtausübung zu missbrauchen. Dies pervertiere die österliche Botschaft, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, bezeichnete die Geschichte der Auferstehung Jesu als "wichtigste Botschaft überhaupt". Viele hätten ein Gespür für die damit verbundene Tiefendimension: die Überwindung des Todes.
kna