Gebetsschule

Erinnerung an Gott

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Manchmal ist es nicht leicht, im Alltag an Gebet und Gebetszeiten zu denken. Im Stress vergisst man leicht das Gespräch mit Gott. Wir haben Vorschläge gesammelt, welche Gedächtnisstützen helfen können.

Foto: photocase.de/owik2
Kleine Zettel in der Wohnung können helfen, im Alltag das Gebet nicht zu vergessen. Foto: photocase.de/owik2

„Betet ohne Unterlass!“ schreibt Paulus im ersten Brief an die Thessalonicher. Ein hehres, aber kaum erreichbares Ziel. Ein Ziel, das auch gar nicht erreicht werden muss, sagt der Osnabrücker Domkapitular Ulrich Beckwermert. Er hat vor einigen Jahren eine Gebetsschule im Bistum initiiert. Dort hat er mit vielen Menschen darüber gesprochen, was ihnen hilft, ins Gebet zu kommen. 

Die Gebete müssten gar nicht immer lang und hochkonzentriert sein, sondern ein Teil des Alltags werden, sagt Beckwermert. „Es ist gut, wenn das Gebet in irgendeiner Weise haptisch wird und die Sinne anspricht.“ Häufig vergesse man das Gebet im Alltag einfach. Was da hilft? Man könne Wohnung und Arbeitsplatz so gestalten, dass bestimmte Zeichen oder Gegenstände an das Beten erinnern, sagt der Priester. „Dabei kann man ruhig ein bisschen Fantasie walten lassen. Es soll aber auch nicht schrullig wirken.“ Der Domkapitular schlägt vor, erst klein anzufangen, dann aber durchzuhalten. 

Wie das konkret aussehen kann? Hier sind ein paar Tipps und Hilfen, die Ihnen das Beten erleichtern können:

Offenes Gebetbuch
Legen Sie ein Gebetbuch oder eine Bibel aufgeschlagen an die Stelle, wo sonst die Fernbedienung des Fernsehers liegt. Bevor Sie abends den Fernseher anschalten, können Sie so ein kurzes Gebet sprechen, einen Psalm lesen oder frei beten.

Tasche mit Bibelzitat
Verwenden Sie eine Tasche mit einem Bibelzitat, wenn Sie einkaufen gehen. Wenn Sie das Zitat beispielsweise in der Schlange an der Kasse lesen, können Sie still ein Gebet sprechen. 

Zettel in der Wohnung
Befestigen Sie kleine Zettel mit kurzen Gebeten oder Psalmen dort, wo Sie in Ihrer Wohnung Ihr Portemonnaie oder Ihren Schlüssel ablegen. Das sind Orte, die Sie täglich ansteuern. 

Perle an der Türklinke
Kleben Sie eine kleine Perle an die Türklinke Ihres Schlafzimmers. Wenn Sie diese kleine Erhebung berühren, kann Sie das daran erinnern, vor dem Schlafengehen und nach dem Aufstehen zu beten. 

Christophorus im Auto
Befestigen Sie eine Christophorus-Plakette im Auto oder am Autoschlüssel. Diese können Sie vor jeder Fahrt berühren und dann kurz beten, bevor Sie losfahren. 

Gebet an Roten Ampeln
Rote Ampeln unterbrechen häufig die Autofahrt. Die Zeit an der roten Ampel können Sie für ein sehr kurzes Gebet nutzen, zum Beispiel, um in einem Satz Gott zu bitten oder zu danken. 

Zettel im Büro
Bringen Sie Zettel mit Gebeten oder kurzen Texten im Büro neben dem Telefon oder am Computer-Bildschirm an, auf die immer wieder Ihr Blick fällt. Während der Computer hochfährt, können Sie diese Gebete lesen oder selbst beten. 

Gebetsanliegen notieren
Auf dem Zettel in der Wohnung können Sie auch Personen oder Dinge notieren, für die Sie beten wollen. So fällt es leichter, beispielsweise beim Kochen zu beten, da Sie direkt wissen, worum Sie Gott bitten oder für was Sie danken möchten. 

Online-Stundenbuch
Oft helfen feste Zeiten, um an das Beten zu denken. Das katholische Stundenbuch ist so eine Möglichkeit. Im Internet finden Sie das Stundenbuch mit allen aktuellen Texten und Zeiten unter: https://stundenbuch.katholisch.de

Zeiten im Terminkalender
Tägliche Gebetszeiten können Sie auch im Terminkalender vermerken, um daran zu denken. Wenn nicht jeder gleich wissen soll, dass Sie beten, können Sie auch eine Abkürzung verwenden. Zum Beispiel RMJC – Rendezvous mit Jesus Christus.

Handy-Gebetsgruppen
Gründen Sie Gebetsgruppen in Chat-Apps wie WhatsApp, in der Sie sich mit anderen dazu verabreden, dass täglich abwechselnd jeder ein Gebet, einen Spruch oder ein Bibelzitat zu einer bestimmten Uhrzeit verschickt, das dann alle beten.

Gebetswürfel
Um in der Familie und gerade mit Kindern an das Beten zu denken, können Sie einen Gebetswürfel basteln, auf dessen Seiten verschiedene Gebete stehen. Den Würfel können Sie neben den Esstisch legen und vor jedem Essen ein Gebet würfeln und dann sprechen. 

Glocken und Sirenen
Wenn Sie im Alltag Sirenen von Feuerwehr, Polizei oder Rettungswagen hören, kann das ein guter Moment für ein kurzes Fürbittgebet für die Betroffenen sein. Auch Kirchenglocken können Sie daran erinnern, im Alltag ein kurzes Gebet für sich oder für andere zu sprechen.

Christoph Brüwer