Impfkampagne in den Räumen der Gemeinde St. Bernard in Hamburg-Poppenbüttel

Erzbischof appelliert, sich impfen zu lassen

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Bei einer von Jugendlichen organisierten Aktion der Gemeinde St. Bernard in Hamburg-Poppenbüttel wurde Stefan Heße ein Vakzin zur Auffrischung des Schutzes verabreicht. Er beklagte, in der Diskussion über das Impfen werde zuweilen die Grenze des Respekts überschritten. Er dankte zudem allen, die durch Kontrollen und andere Dienste dafür sorgen, dass Gottesdienste unter diesen Bedingungen noch gefeiert werden können.

Erzbischof Stefan Heße (2. v. li) und der designierte Generalvikar Pater Sascha-Philipp Geißler SAC (3. v. li.) bedankten sich bei den Jugendlichen, die die Impfaktion initiiert und betreut hatten.
Erzbischof Stefan Heße (2. v. li) und der designierte Generalvikar Pater Sascha-Philipp Geißler SAC (3. v. li.) bedankten sich bei den Jugendlichen, die die Impfaktion initiiert und betreut hatten. Foto: Johannes Schur

Erzbischof Stefan Heße hat in einer auf Facebook verbreiteten Videobotschaft dazu aufgerufen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. „Ich will mit gutem Beispiel vorangehen, weil ich glaube, dass Impfen ein probates Mittel ist, das Impfen Respekt vor den Anderen bedeutet und, wie Papst Franziskus sagt, ein Akt der Nächstenliebe ist“, sagte Heße weiter. Anschließend ließ er sich am 18. Dezember im Gemeindezentrum von St. Bernard in Hamburg-Poppenbüttel (Langenstücken 40) ein entsprechendes Vakzin zur Auffrischung des Schutzes verabreichen, und zwar im Rahmen einer Aktion, die Jugendliche organisiert hatten. Heße dankte ihnen ebenso wie Pater Sascha-Philipp Geißler SAC, Pfarrer der zuständigen Pfarrei Seliger Johannes Prassek und designierter Generalvikar. Auch einige der fünf Ärzte, die die Impfungen vornahmen, gehörten zu der Pfarrei im Nordosten der Elbmetropole.

Insgesamt wurden dabei rund 250 Dosen der Stoffe von BioNTech und Moderna an Menschen aller Altersgruppen verimpft. Sie waren von dem lokalen und unkomplizierten Angebot begeistert. „So macht Impfen Spaß. Bei der bestens organisierten Impfaktion gab es zum Booster noch eine Grillwurst und gute Laune dazu“, sagte Linda Giering.„Schnell und reibungslos wurde ich von sehr freundlichen Helfern bis zur Impfung gelotst. Der Ablauf war sehr strukturiert und die Wurst als Belohnung hat besonders gut geschmeckt“, meinte David Malveira. Von der Kontrolle der Anmeldungen bis hin zur Betreuung der Geimpften während der Wartezeit nach der Spritze waren es ebenfalls überwiegend Jugendliche, die sich um einen reibungslosen Ablauf kümmerten, bei dem es keine langen Wartezeiten gab.

„Am Anfang hatte ich den Eindruck, Corona führt uns zusammen, schweißt die Gesellschaft zusammen“, sagte Heße in seiner Videobotschaft weiter. Das sei nicht ganz verschwunden, aber: „Die Töne werden rauer, es wird alles sehr viel kräftiger und manchmal überschreitet es auch die Grenze des Respekts.“ Das findet er unangemessen und das dürften die Menschen in der Gesellschaft, aber auch in der Kirche nicht zulassen. Heße: „Deswegen bitte ich darum, dass wir einen kühlem Kopf bewahren und uns den Herausforderungen stellen.“ Er könne nur appellieren, die mittlerweile eingeübten Regeln weiter zu beherzigen, also Abstand zu halten und eine Maske zu tragen. „Schützen wir einander und versuchen so, Freiheiten wiederzugewinnen, die wir jetzt zum Teil schmerzhaft vermissen.“

Der Erzbischof dankte zudem „all jenen, die dafür sorgen, dass die Gottesdienste stattfinden können und dass die Regeln eingehalten werden, gerade am Eingang unserer Kirchen“. Er wisse, dass es da „manchmal unter die Gürtellinie“ gehe und den nötigen Respekt vermissen lasse. „Aber ich weiß auch um die Vielen, die sagen: ‚Das ist jetzt dran, das gebietet der Respekt voreinander.‘ “

Text: Melanie Giering/Matthias Schatz