Erzbischof sagt als Zeuge aus

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Unter großer Medienaufmerksamkeit hat am Dienstag Erzbischof Stefan Heße als Zeuge in einem Strafprozess vor dem Landgericht in Köln ausgesagt.

Erzbischof Heße auf dem Weg zum Verhandlungssaal im Kölner Landgericht
Erzbischof Heße auf dem Weg zum Verhandlungssaal im Kölner Landgericht. Foto: Julia Steinbrecht/kn

Unter großer Medienaufmerksamkeit hat am Dienstag Erzbischof Stefan Heße als Zeuge in einem Strafprozess vor dem Landgericht in Köln ausgesagt. Angeklagt ist ein 70-jähriger Priester des Erzbistums Köln. Ihm wird vorgeworfen, in den 1990er-Jahren seine drei minderjährigen Nichten missbraucht zu haben. Zudem soll er sich 2011 an einem elfjährigen Mädchen vergangen haben. 2010 zeigte eine Nichte des Angeklagten ihn erstmals wegen Missbrauchs an. Das Erzbistum beurlaubte den Geistlichen und befragte ihn zu den Vorwürfen. Nachdem später die Anzeige zurückgenommen wurde, stellte die Staatsanwaltschaft ihr Verfahren ein, und das Erzbistum setzte den Priester später als Krankenhauspfarrer ein. Vor Gericht wurde ein Protokoll eines Gesprächs zwischen dem damaligen Personalchef Stefan Heße und dem nun angeklagten Ex-Pfarrer aus dem Jahr 2011 verlesen. Darin berichtete U., er sei trotz seiner Beurlaubung weiterhin seelsorgerlich tätig und feiere Gottesdienste. U. habe damit gegen seine Suspendierung verstoßen, räumte Heße ein. „Ich hätte dem ein Ende bereiten müssen“, sagte der Erzbischof. Er sehe, dass Fehler gemacht worden seien. Er habe seine „Verantwortung artikuliert“, als er Papst Franziskus im März 2021 seinen Rücktritt angeboten habe.

Text u. Foto: kna