Erzbischof Stefan in St. Stefano al Mare
St. Stephanus in Dahme ist eine der Kirchen im Erzbistum, die vor allem von Urlaubern genutzt werden. Entsprechend waren es vor allem Gäste aus ganz Deutschland, die das Pontifikalamt zum 50. Jubiläum des Kirchbaus mitfeierten.
Wenn im Erzbistum ein 90-jähriges Bestehen der Gemeinde und das 50. Jubiläum einer Kirche gefeiert wird, dann mag das von Auswärtigen, die aus einer katholischeren Gegend mit vielen alten Kirchen kommen, ein bisschen belächelt werden. Aber in der Diaspora ist eben einiges anders. „Für unsere Verhältnisse im Norden ist sie zu einer großen Kathedrale geworden“, sagte am vergangenen Sonntag Erzbischof Stefan Heße über die Kirche St. Stephanus in Dahme. Noch unter dem Eindruck seiner jüngsten Romreise und der klangvollen Kirchennamen dort titulierte er die Kirche an der Ostsee als „San Stefano al Mare“ – was angesichts der südländischen Temperaturen und der zahlreichen Urlauber, die sich eingefunden hatten, nicht übertrieben erschien.
Mehrere Gottesdienstbesucher zeigten sich später beeindruckt von dem auch musikalisch bemerkenswerten Pontifikalamt: Der Kammerchor Ostholstein sang, begleitet vom namhaften Organisten Ernst-Erich Stender sowie zwei weiteren Solisten an Akkordeon und Bass.
„Es war wirklich ein Erlebnis“, sagte etwa Birgit Pelzer, die erst kürzlich von Aachen an die Ostsee gezogen war. Auch Familie Möller aus Dresden, die seit Jahren in Dahme Urlaub macht und der Orthodoxen Kirche angehört, war ganz angetan: „Es war sehr festlich und mit viel geistlicher Tiefe“, sagte Hauke Möller, der in Dahme geboren wurde.
Das Entstehen von St. Stephanus geht auf die Initiative von Katholiken aus dem Ruhrgebiet zurück, die 1927 einen Kirchbauverein gründeten, weil sie im Urlaub nicht auf eine Kirche verzichten wollten. Ein Jahr später wurde eine kleine Kapelle eingeweiht, die später jedoch abgerissen wurde. St. Stephanus wurde 1968 nach Plänen des Architekten Josef Feldwisch-Drentrup gebaut und 1970 benediziert. Besonders bemerkenswert sind die von Theo M. Landmann entworfenen Fenster, deren Sanierung erst kürzlich durch einen Förderverein ermöglicht wurde. Dass nun auch für die letzten beiden Fenster noch Paten gefunden wurden, passte zum Festtag. Einer der Spender ist Dr. Otmar Albrecht aus Papenburg, der mit seiner Lebensgefährtin Urlaub in Dahme macht. Ihm ist es ein Herzensanliegen, etwas für die Kirche ohne eigenen Pfarrer zu tun. www.fv-st-stephanus-dahme.de
Text u. Foto: Marco Heinen