Expedition zu den anderen

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„Kirche in Beziehung“, so will sich das Erzbistum der Zukunft verstehen. Was im „Pastoralen Orientierungsrahmen“ formuliert ist, soll jetzt ins Leben übersetzt werden. Wie das gehen kann, sagt eine jetzt erschienene „Handreichung“.


 Ein neues Bild für die Dreieinigkeit. Der Fidget-Spinner ist ein Spielzeug unserer Tage.  Foto: pixabay

127 Seiten umfasst diese Broschüre. Darin befinden sich zahlreiche Vorschläge für die Gestaltung von Gemeindeabenden, Elternversammlungen, Workshops, Segensfeiern oder Aktionen; sei es im Gespräch, mit Medien oder in Expeditionen in die eigene Nachbarschaft. Verschiedene Kleingruppen verlassen ihre Gemeinderäume, gehen auf verschiedenen Wegen durch die Straßen. Wer begegnet uns da? Was hätte Jesus getan, wenn er dabei gewesen wäre? 

So etwas ist schon sehr nah an der Praxis. In anderen Elementen geht es um eine eher geistliche Besinnung: Welche geistliche Haltung brauche ich als Teil einer „Kirche in Beziehung?“ Und wie muss ich meine Haltung verändern? 

Viele neue Ideen bietet diese Arbeitshilfe. Man begegnet darin etwa einem Modespielzeug unserer Tage, dem Fidget-Spinner. Der dreigliedrige Minikreisel, ein neues Bild für die Dreifaltigkeit. Der Sinn des ganzen: Gott ist schon in sich Beziehung, nämlich zwischen Vater, Sohn und Heiligem Geist. Und Gott öffnet neue Beziehungen. In der Schöpfung, im Bund mit den Menschen, in der Menschwerdung und Hingabe seines Sohnes. 

„Kirche in Beziehung, dieses Motiv zieht sich wie ein roter Faden durch den Pastoralen Orientierungsrahmen“, sagt Jens Ehebrecht-Zumsande, Leiter des Strategiebereichs Missionarische Kirche. 

Kirche von morgen: mehr Mischwald als Monokultur

Beziehungen gibt es natürlich auch in Gemeinden, kirchlichen Gruppen, Schulklassen und so weiter. Aber der Auftrag geht weiter: Hinausgehen, nicht mehr „im eigenen Saft schmoren“, sondern den Kontakt mit anderen suchen. „Wir haben festgestellt: Das Wort Mission stößt auf viele Widerstände, obwohl damit nur gemeint ist: In Beziehung treten“, erläutert Jens Ehebrecht-Zumsande. Was mit Mission nicht gemeint ist: eine Werbeaktion zur Gewinnung neuer Kirchenmitglieder, die dann perfekt in die Schablone des Gemeindelebens passen. „Wir müssen akzeptieren, dass es auch andere Formen von Gemeinschaft gibt.“ In ein Bild gefasst: Mehr Mischwald als Monokultur, und eine neue Gastfreundschaft: „Wir werden Menschen treffen, die nur zu Besuch kommen, etwas gemeinsam mit uns machen und dann auch wieder gehen. Der Erfolg einer missionarischen Kirche bemisst sich nicht nur an den Taufzahlen“, so  Ehebrecht-Zumsande 

In etlichen Kreisen haben die Mitarbeiter des Projekts „Missionarische Kirche“ diese Gedanken schon vorgestellt. Sie bieten auch weiterhin an, in Gemeinden und Gruppen über „Kirche in Beziehung“ zu diskutieren. Das alles – einschließlich der Aktionsvorschläge der neuen Handreichung – sind aber nur Vorbereitungen zur Praxis. Ein lockerer Spruch in der Broschüre bringt das auf den Punkt: „Machen ist wie Wollen – nur krasser!“ 

Text: Andreas Hüser

Die Handreichung ist in den Gemeinden sowie in der Pastoralen Dienststelle des Erzbistums erhältlich. Sie ist auch als pdf im Internet unter www.erzbistum-hamburg.de abrufbar (Suchbegriff „Handreichung zum POR“). Kontakt: Rosemarie Maier-Pirch (maier-pirch@-erzbistum-hamburg.de) Tel. 040 / 248 77-334