Bistumswallfahrt nach Neuzelle 2021

„Familie ist ein Geschenk“

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Bei der Bistumswallfahrt nach Neuzelle standen Familien im Zentrum. Vier Ehepaare gaben Glaubenszeugnisse und stellten geistliche Gemeinschaften vor.

Bei der Wallfahrtsstunde dankt Bischof Ipolt vier Ehepaaren für ihre Glaubens-Zeugnisse. Sie hatten verschiedene  geistlichen Gemeinschaften vorgestellt.    Fotos: Raphael Schmidt

 

Stopp! Bis zu dieser unsichtbaren Linie auf dem Stiftsplatz waren die zur Bistumswallfahrt am 5. September Angereisten freie Bürger – und erst nach Registrierung an Stehtischen, konnten sie diese Linie passieren und Wallfahrtsteilnehmer werden. Über die Luca- und die Corona-Warn-App meldeten sich Teilnehmer ebenso an, wie über Anmeldeformulare, die an den Wallfahrts-Faltblättern hingen. Viele kamen mit bereits ausgefüllten Zetteln nach Neuzelle.
Die Wallfahrt stand unter dem Jahresthema „Wir sind eine Mission“. Familien standen dabei besonders im Fokus. Neben spätsommerlichem Sonnenschein und Wärme mussten die etwa 900 Wallfahrer auf dem Stiftsplatz beim Wallfahrtshochamt und  der Dankandacht nicht auf die Orgelklänge aus der Kirche verzichten, denn es war gelungen, die von Diözesankirchenmusikdirektor Thomas Seyda erzeugten Orgelklänge dank der Techniker in bester Qualität auf den Stiftsplatz zu übertragen.
Bischof Wolfgang Ipolt präzisierte in seiner Predigt das Thema „Familie“ in „Eine christliche Familie ist eine Mission“ und ging der Frage nach: „Wie können unsere christlichen Familien zu einer Mission werden, zu einem ansteckenden Beispiel für andere? Ist das nicht ein zu hoher Anspruch? So wird mancher von euch denken. Reichen dafür unsere bescheidenen Kräfte?“  Auf der Bistumshomepage sind im Predigt-Archiv die Antworten des Bischofs nachzulesen (Predigt im Wortlaut auf www.bistum-goerlitz.de)

Prior Simeon Wester singt mit den Wallfahrern.

Antworten auf die Fragen von Bischof Ipolt gab es auch in der Wallfahrtsstunde. Darin wurde zum dritten Mal in Folge das „Salzkorn der Erde“ vom Diözesanrat verliehen. Nach der Verleihung gaben vier Eheleute Antworten. Sie stellten ihre unterschiedlichen geistlichen Gemeinschaften vor: das Ehepaar  Linke aus Berlin sprach über die Gemeinschaft Sant‘ Egidio, Ehepaar Grohmann aus Oppach über die Schönstatt-Familien.  Zisterzienserpater Isaak Käfferlein aus dem Priorat Neuzelle moderierte.
Sein Prior, Pater Simeon Wester, leitete mit Gesang von einer geistlichen Gemeinschaft zur nächsten über. Anfangs war die Sangeslust der Wallfahrer in dieser frühen Nachmittagsstunde eher gebremst, doch das änderte Pater Simeon schnell. Das Ehepaar Baensch aus Görlitz, das in diesem Spätsommer Silberhochzeit feiert, berichtete über die Gemeinschaft der Fokolare. Nicht, weil sie erst zwölfeinhalb Jahre, also eine halbe Silberhochzeit als Ehe hinter sich haben, wie das Ehepaar Ikuta aus Berlin im nebenstehenden „Begegnet“ wissen lässt, waren sie als viertes Paar dran, von „ihrer“ geistlichen Gemeinschaft zu berichten, dem Neokatechumenalen Weg.
In allen Berichten ging es nicht nur um Fakten, um die einzelnen Ausrichtungen, die Gründer der Gemeinschaften und ihre Ziele und Inhalte, es waren Glaubenszeugnisse (mehr dazu in den nächsten Ausgaben).

In den Stürmen des Lebens standhalten
„Familie ist ein Geschenk, in das wir hineingeboren werden. Wer das Glück hat, die Liebe der Eltern zu erleben, der nimmt für seinen Lebensweg einen großartigen Schatz mit sich“, mit diesen Worten begann Generalvikar Alfred Hoffmann in der Dankandacht seine Ansprache und fügte hinzu: „Familie ist ein Ort, wo Wurzeln wachsen und in den Stürmen des Lebens standhalten.“
Als sich nach der Andacht der Stiftsplatz geleert hatte, waren die beiden großen Kerzenständer vor der Muttergottes-Statue in der Kirche bis auf den letzten Platz mit leuchtenden Kerzen gefüllt. Wallfahrer waren von früh an immer wieder bei der Mutter von Neuzelle zu finden: „Maria, breit den Mantel aus, bis alle Stürme vorübergehen. Behüte uns allezeit. Dein Mantel ist sehr weit und breit, ist aller Zuflucht und Zelt. Maria, hilf der Christenheit! Verjagt die Feinde all von uns weit! Behüte uns allezeit!“

Von Raphael Schmidt