Café nach der Gräbersegnung
Friedhof wird zum Ort der Begegnung
Foto: Privat
Die Aktion gab es nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr nun zum zweiten Mal. "Wir möchten damit vor allem diejenigen ansprechen, die nicht gemeinsam mit ihrer Familie bei der Gräbersegnung oder danach zusammen kommen können", sagt Marcel Völtz, stellvertretender Vorsitzender des Pfarrgemeinderates in der Pfarreiengemeinschaft Haselünne-Lehrte. Die Zahlen sprechen für sich: Mehr als 80 Personen nutzten dieses Angebot und blieben nach der Gräbersegnung noch auf eine Tasse Kaffee oder Tee zum Plausch und Austausch. "Wir haben hier gelebte Kirche und Diakonie", so Völtz weiter, "mit solchen Angeboten können wir auch Menschen erreichen, die am Sonntag nicht mehr die Kirche besuchen. "Lebendige Kirche sein und Menschen ansprechen, das findet auch Alexandra Dühnen vom Pfarrgemeinderat gut. "Wir müssen uns andere Wege suchen, damit wir noch bei den Menschen sein können", sagt sie. "Austausch, Begegnung und Beisammensein - niemand muss alleine sein, das sind doch Bausteine für eine lebendige Kirche", so Dühnen weiter. "Wir sind darauf bedacht, die Würde des Ortes zu wahren und gehen mit Respekt und Achtung an die Aktion heran."
Ehrenamtliche helfen mit
Das Begegnungscafé wird ehrenamtlich gestemmt - nicht selbstverständlich an einem normalen Arbeitstag in Niedersachsen. Es wird bewusst an der Friedhofskapelle durchgeführt - zum einen aus pragmatischen Gründen, da die Gäste dort wind- und regengeschützt steht. Zum anderen lädt auch die offene Kapelle zum Verweilen ein. "Tod und Leben gehören eng zueinander, viele haben hier einen lieben Angehörigen verabschiedet und können die Kapelle noch einmal zum Gebet nutzen oder diesen Ort auf eine andere Art wahrnehmen", sagt Völtz. Auch die Besucherinnen und Besucher sind überzeugt. Früher sei man direkt nach Hause gegangen oder ins Café, heute treffe man sich mit Nachbarn oder Verwandten direkt am Friedhof - so waren Stimmen zu hören.
Auch im nächsten Jahr wird es den Begegnungscafé geben, so viel steht schon fest. "Wir spüren den Zuspruch aus der Gemeinde und sehen die Notwendigkeit", sind sich Völtz und Dühnen einig. Dankbar blicken beide auf die Aktion und die helfenden Hände zurück.