Drei neue Diakone im Erzbistum Hamburg

Für die Armen da sein

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Drei Männer
Nachweis

Foto: Andreas Hüser

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Sie sind die neuen Diakone des Erzbistums Hamburg. Klaus Weigand, Markus Schlenker, Juan Etchart

Es gibt nur eine Weihe zum Diakon, aber zwei Wege danach. Einige Diakone werden Priester. Andere üben ihren Dienst neben dem Beruf und der Familie aus. Die drei Männer, die am 22. Juni geweiht werden, stehen für beides.

Klaus Weigand ist Tierarzt. Er wird auch als Diakon noch Pferde in Hamburgs Westen behandeln. Juan Etchart ist Finanzdirektor einer Stiftung zur Förderung der Beziehungen von EU und Südamerika.  Außerdem importiert er Wein. „Nur ein kleiner Nebenjob“ lacht Etchart. Er stammt aus einer Winzerfamilie in Argentinien, ist der Liebe wegen nach Deutschland gezogen – und will nicht mehr weg. Markus Schlenker, der dritte im Kreis, wird in einem Jahr zum Priester geweiht. Aber bis vor einigen Jahren war Markus Schlenker Berufssoldat. 

Wie kam es zu dem Entschluss, Diakon zu werden? Für Klaus Weigand war die Beerdigung eines alten Paters aus seinem Klosterinternat in Franken der Moment, da ihm klar wurde: „Nicht warten, bis alles stimmt“, sondern entscheiden. Eine andere Erfahrung: „Ich war ein paar Jahre in Katar und habe dort gesehen, wie Menschen auf niedrigstem Niveau leben. Das hat mich sensibilisiert. Ich möchte für Menschen da sein.“ Dass Menschen in den Gemeinden für andere da sind, ist die Aufgabe des Diakons. „Er ist so etwas wie das Auge des Bischofs, das danach sehen soll: Wo ist hier Not?“

Juan Etchart hat in jungen Jahren überlegt Priester zu werden. „Aber ich kann mir das Leben ohne Partnerin nicht vorstellen.“ Etchart erlebte aber auch Diakone, die ihn beeindruckten – einer etwa half einem Sportskameraden, eine Lebenskrise zu bewältigen. „Man hat da gespürt: es war Freude und Wahrheit in diesem Dienst.“ In Taizé lernte der Argentinier eine Deutsche kennen – seine spätere Ehefrau – und zog nach Hamburg. „In Argentinien sind die Städte nicht so grün wie hier.“ Aber soziale Not gibt es auch in einer reichen Stadt. Juan Etchart hat sich schon um Migranten gekümmert, und jetzt begleitet er alleinstehende Männer in Hamburg-Niendorf.

Markus Schlenker hat auch einen langen Weg hinter sich. Von Heidelberg über Bayern und Bonn. Als Bundeswehroffizier war er sechs Jahre in Hamburg. Deshalb hat er, als er den Weg zum Priesteramt einschlug, das Erzbistum im Norden gewählt. Danach blieb der Ex-Kompaniechef nicht untätig. Theologiestudium, Jakobsweg, Einsätze im Heiligen Land, sein Podcast „Bibel in einem Jahr“ und sein Youtube-Kanal „Einsatztage“ führen nach Israel. Das nächste Jahr ist schon verplant. Für Markus Schlenker endet es mit der Priesterweihe, Juan Etchart und Klaus Weigand werden Diakone bleiben und ihren Dienst „ehrenamtlich“ ausüben.

Die Heilige Messe mit der Weihe der Diakone beginnt am Samstag, 22. Juni, um 10.30 Uhr im Mariendom.

Andreas Hüser