Misereor-Fastenaktion 2021 digital

Gäste werden live zugeschaltet

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Die Fastenaktion von Misereor wird es trotz Corona geben - auch im Bistum Osnabrück. Farina Dierker ist Referentin der Misereor-Projektstelle für globales Lernen an Schulen und erzählt im Interview, wie sie ablaufen wird.

Was ist das Motto der Misereor-Fastenaktion 2021?


Das Plakat zur Misereor-Fastenaktion 2021

Das Motto lautet: „Es geht. Anders!“ Das Partnerland ist dieses Mal Bolivien. Eröffnet wird die Fastenaktion in Hildesheim – das Bistum hat seit 1987 eine Partnerschaft mit der katholischen Kirche in Bolivien. Land und Motto standen bereits vor der Corona-Pandemie fest, doch die Fragen bleiben gleich: Wie geht es anders, damit ein gutes Leben für alle möglich ist? Von welchen Rhythmen lassen wir unser Leben bestimmen? Kritischer Konsum und ein nachhaltigeres Leben haben gerade jetzt eine hohe Relevanz. In Bolivien war die politische Situation schon vor Corona nicht sehr stabil und das verschärft sich jetzt nochmals. Die Lage vor Ort ist sehr schwierig.

Wie kann die Aktion auch in Zeiten von Corona stattfinden?

Am Montag, 18. Januar, gibt es im Bistum Osnabrück einen Einführungsworkshop, der online stattfindet. Dort werden wir darüber sprechen, wie Gemeinden die Aktion umsetzen können. Eine gute Möglichkeit könnte sein, Ideen zu sammeln, was Gemeinden anders machen können. Das Stichwort ist: global denken und lokal handeln. Sollten Gemeinden ein digitales Treffen zur Fastenaktion anbieten, können die verschiedenen Anregungen auf digitalen Pinnwänden gesammelt werden. Außerdem gibt es auf dem YouTube-Kanal von Misereor hilfreiche Tipps, wie die Fastenaktion vor Ort umgesetzt werden kann.


Farina Dierker organisiert Workshops zur Fastenaktion,
auch an Schulen. Foto: privat

Normalerweise kommen jedes Jahr Gäste aus dem Partnerland. Wie ist es dieses Jahr?

Es werden keine Gäste nach Deutschland reisen können, aber Misereor hat viele digitale Angebote entwickelt – beispielsweise Workshops, in denen Gäste aus den Partnerorganisationen von Misereor live zugeschaltet werden. 

Zur Fastenaktion 2021 wurde ein neues Hungertuch gestaltet. Was hat es damit auf sich?

Die Grundlage für das Hungertuch bildet das Röntgenbild eines mehrfach gebrochenen Fußes. Die Künstlerin Lilian Moreno Sánchez hat es zu Beginn der Corona-Pandemie hergestellt, der Fuß als Vorlage stammt von einer Person, die bei einer Demonstration gegen soziale Ungerechtigkeit in Santiago de Chile von Polizisten verletzt wurde. Die Idee dazu gab es bereits vor Corona, doch jetzt ist da noch eine zusätzliche Verknüpfung – denn die Pandemie hat allen Menschen ihre Verwundbarkeit vor Augen geführt und verstärkt auf soziale Missstände aufmerksam gemacht. Gleichzeitig trägt uns in dieser Zeit die Hoffnung auf eine Zeit „danach“. 

Im Bistum Osnabrück findet am 11. März eine Veranstaltung der Katholischen Erwachsenenbildung statt, bei der Projektpartner aus Bolivien zugeschaltet werden. 

Interview: Theresa Brandl