Gedenkjahr beginnt in Hamburg

Vor 80 Jahren wurden die vier Lübecker Märtyrer in Hamburg hingerichtet. Sie waren dem NS-Staat im Wege. Das Todesdatum ist der 10. November. Aber schon im Juni erinnert ein geistlicher Tag in Hamburg an die Geistlichen.

Hamburg (ahü). Die Gedenktage 50 Jahre, 60 Jahre und 70 Jahre nach dem Tod der drei katholischen Kapläne Johannes Prassek, Eduard Müller und Hermann Lange und des evangelischen Pastors Karl Friedrich Stellbrink waren große Ereignisse. Auch im Jahr 80 nach der Hinrichtung der Geistlichen soll die Erinnerung an ihr mutiges Eintreten für den Glauben und gegen die Diktatur wachgehalten werden. Den Auftakt macht ein geistlicher Tag in Hamburg. Unter dem Leitwort: „Mut! Gemeinsam auf den Spuren der Lübecker Märtyrer“ lädt das Erzbistum Hamburg in Zusammenarbeit mit der Evangelisch- Lutherischen Kirche in Norddeutschland am Samstag, 24. Juni dazu ein.
„Wir begeben uns gemeinsam auf eine Spurensuche der Lübecker Märtyrer und deren Wirkungsgeschichte in Hamburg“, sagt Claus Everdiking vom Erzbistum Hamburg. Am 25. Juni 1943 wurden die Geistlichen in Lübeck zum Tode verurteilt und am 10. November 1943 in der JVA Holstenglacis in Hamburg hingerichtet. Der 25. Juni ist auch der katholische Gedenktag.
Das Zeugnis der vier Geistlichen und ihre Botschaft für die Gegenwart soll um 11 Uhr an mehreren Orten Hamburgs in verschiedenartigen Veranstaltungen sichtbar werden. In Planung sind Programmangebote im Johannes-Prassek- Park in Barmbek, in der Gemeinde Heilig Kreuz in Volksdorf, an der Gedenktafel an der JVA am Holstenglacis, im Kleinen oder Großen Michel, ein Kreuzweg des Gedenkens auf dem Gelände des KZ in Neuengamme sowie verschiedene Angebote rund um den St. Marien-Dom.
Der Auftrag für heute heißt „Mut“
Unter anderem ein Escaperoom, ein Workshop zum Thema „Bedrängte Christen heute“ in Kooperation mit dem Hilfswerk „Missio“, Führungen mit dem Künstler Karlheinz Oswald und mehrere Ausstellungen. Geplant ist ebenfalls ein interaktiver Workshop der Katholischen Jugend Hamburg.
Für den Nachmittag wird es ab 14 Uhr eine große Tischgemeinschaft auf dem Domplatz und abschließend um 16 Uhr einen ökumenischen Gottesdienst mit Erzbischof Dr. Stefan Heße und Hauptpastor Alexander Röder im St. Marien-Dom wird es geben.