Pilgerangebote im Kirchspiel Emsbüren
Gemeinsam unterwegs
Foto: Wolfgang Nentwig
Gemeinsam unterwegs: Diese Idee steht hinter den neuen Pilgerangeboten im Kirchspiel Emsbüren. Die Projektgruppe plant Wanderungen und Wallfahrten – im August geht es auf den Spuren des heiligen Ludgerus nach Billerbeck.
Einfach losgehen, Schritt für Schritt durch die Natur, tief durchatmen, den Blick ins Grüne schweifen lassen: Das macht den Kopf frei und die Gedanken klarer. Davon ist Elisabeth Focks zutiefst überzeugt. „Laufen entspannt“, sagt die Gemeindeassistentin der Pfarreiengemeinschaft Emsbüren. „Egal, wie viel Trouble man gerade im Gehirn hat.“ Sie hat das selbst vor einigen Jahren schon erlebt, als sie den Jakobsweg gegangen ist – sechs Wochen von Frankreich über die Pyrenäen bis nach Santiago de Compostela. Eine Erfahrung, die bis heute bei ihr nachwirkt.
Und das sie in etwas anderer Form gern mit anderen Menschen teilen möchte. Deshalb gehört Focks mit Wolfgang Nentwig und Edith Fahrenkamp der Projektgruppe Pilgern an, die sich aus dem Pfarrgemeinderat heraus im Kirchspiel Emsbüren gebildet hat. Der Arbeitskreis möchte künftig mehrfach im Jahr Tageswanderungen und Pilgertouren anbieten: für jeden, der Lust hat in Gemeinschaft mitzugehen. Auch Interessierte außerhalb des Ortes sind eingeladen.
Edith Fahrenkamp und Wolfgang Nentwig sind selbst gespannt auf die Strecken, denn bislang können beide noch nicht auf lange Pilgererfahrung bauen. „Mein Opa hat früher viele Wallfahrten organisiert, ich trete so ein wenig in seine Fußstapfen“, sagt Nentwig mit einem Schmunzeln und meint das ganz wortwörtlich. Als engagierter Triathlet freut er sich auf die sportliche Herausforderung beim Wandern – blickt aber auch darüber hinaus. Solche Angebote können seiner Ansicht nach Menschen über die gemeinsame Aktivität, über die Gespräche Seite an Seite, über persönliche Kontakte vielleicht wieder näher an Gemeinde und Kirche heranführen.
Religiöse Impulse bewusst nur sparsam
Wobei die Projektgruppe religiöse Impulse zunächst bewusst nur sparsam einsetzen möchte: ein Reisesegen zu Beginn, ein Gebet oder Lied unterwegs, bei einigen Touren ein Gottesdienst am Ende. Elisabeth Focks findet diese Offenheit genauso wichtig wie richtig. „Wir müssen erst mal sehen, was die Leute möchten und brauchen.“ Der gemeinschaftliche Aspekt soll daher zuerst im Mittelpunkt stehen – und die Verbundenheit, die nach ihrer Erfahrung ganz schnell zwischen Pilgerinnen und Pilgern entsteht.
Gemeinschaft – darauf setzt auch Edith Fahrenkamp. Sie glaubt, dass mancher Gast sonst vielleicht Scheu hätte, sich allein auf den Weg zu machen oder auch nicht weiß, wie viel er sich zutrauen kann. „Hier kann man es einfach mal ausprobieren“, sagt sie und erzählt, wie gut die ersten Angebote angenommen worden sind: eine Tour im Venhauser Umland und eine Wanderung durch das Naturschutzgebiet Gildehauser Venn. „Da waren von Jung bis Alt Leute dabei.“
Die Projektgruppe hat schon viele Ideen für ähnliche Touren in diesem und dem nächsten Jahr, unter anderem steht da auch die Wallfahrt nach Wietmarschen im Kalender. Jetzt im August startet die Ludgerus-Wanderung (siehe auch „Termin“) und im September/Oktober ein Teil des Jakobswegs. Bis 2025 sind mehrere Tagesetappen geplant, dem Ziel immer ein Stück näher. Im Stempelpass bleibt dafür das erste Feld frei. „Wir hoffen, dass Emsbüren in die offizielle Route des Jakobsweges aufgenommen wird“, sagt Wolfgang Nentwig.
Ludgerus-Wanderung im August
Die nächste Pilgertour der Emsbürener Projektgruppe begibt sich am 6. August auf die Spuren des heiligen Ludgerus und führt von Coesfeld nach Billerbeck, wo der Missionar im Jahr 809 gestorben ist. Die Tageswanderung startet mit dem Reisesegen um 8 Uhr an der Emsbürener Kirche, dann fahren die Teilnehmer nach Coesfeld und laufen dort um 9.30 Uhr über das Kloster Gerleve elf Kilometer nach Billerbeck. Die Rückkehr nach Emsbüren ist für 15 Uhr geplant.
Wer mitmachen möchte, kann sich bis 3. August bei Wolfgang Nentwig melden. Kontakt per E-Mail:
nentwig.wolfgang@gmail.com