Wittichenauer Kneipengespräch mit Bischof Ipolt
Glaube muss Thema werden
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Gemeindereferent Johannes Langner organisiert in Wittichenau Kneipengespräche über den Glauben. Am 28. November war Bischof Ipolt zu Gast.
Im Gastraum des „Stadt Hamburg“ in Wittichenau ist Bischof Wolfgang Ipolt Gast bei einem Kneipengespräch. | Foto: Raphael Schmidt |
„Der Glaube muss Thema werden, nicht nur in kirchlichen Räumen. Ein solcher Abend kann zeigen, dass dies möglich ist und dass Menschen zu einem solchen Abend kommen, die vielleicht einen kirchlichen Raum nicht mehr betreten würden. Es ist das Verdienst von Johannes Langner, dass er damit begonnen hat. Darum habe ich mich gern einmal dazu einladen lassen.“ Das sagte Bischof Wolfgang Ipolt am Abend des 28. November in der Schankwirtschaft „Stadt Hamburg“ in Wittichenau.
Der Bischof und Gemeindereferent Langner sitzen erhöht an der Bar. Davor haben 15 Frauen an zwei Tischen Platz genommen, separat von den 26 Männern. Vor der Wende „hat sich hier keine Frau reingetraut“, sagt die Chefin, die das Lokal 1991 mit ihrem Mann Lothar übernommen hat, Damals musste sie „ganz schön baggern, damit auch Frauen kommen“, erinnert sie sich. Julia Reischmann begrüßt kurz nach 20 Uhr die Gäste; sie moderiert den Abend.
„Diese Gemeindeabende wurden anfangs sehr zögerlich angenommen. Zwei Mal im Jahr finden sie statt. Mal ging es um das Vaterunser, mal war der Rosenkranz Thema. Beim vorigen Mal hat Johannes Langner das Glaubensbekenntnis erklärt. Zeile für Zeile wurde darüber gesprochen“, erinnert sich Frau Mijan.
Der Bischof und Gemeindereferent Langner sitzen erhöht an der Bar. Davor haben 15 Frauen an zwei Tischen Platz genommen, separat von den 26 Männern. Vor der Wende „hat sich hier keine Frau reingetraut“, sagt die Chefin, die das Lokal 1991 mit ihrem Mann Lothar übernommen hat, Damals musste sie „ganz schön baggern, damit auch Frauen kommen“, erinnert sie sich. Julia Reischmann begrüßt kurz nach 20 Uhr die Gäste; sie moderiert den Abend.
„Diese Gemeindeabende wurden anfangs sehr zögerlich angenommen. Zwei Mal im Jahr finden sie statt. Mal ging es um das Vaterunser, mal war der Rosenkranz Thema. Beim vorigen Mal hat Johannes Langner das Glaubensbekenntnis erklärt. Zeile für Zeile wurde darüber gesprochen“, erinnert sich Frau Mijan.
Dürfen evangelische Partner zur Kommunion?
Die Moderatorin nennt die beiden Themen, die aus der Gemeinde heraus gewünscht sind für das Gespräch mit dem Bischof: „Evangelisch-katholisch – Gemeinsames und Unterschiede“ und „Priestertum“. Wie das mit evangelischen Ehepartnern sei, die jahrelang mit in die katholische Kirche gehen, sogar Kinder katholisch erzogen hätten. Dazu habe sich der Bischof bei der Pastoralkonferenz Ende Oktober erklärt. Nach einem Gespräch mit dem zuständigen Pfarrer könne der evangelische Ehepartner, unter bestimmten Voraussetzungen, die Kommunion empfangen. Beim priesterlichen Dienst ging es vor allem um dessen neue Herausforderungen. Der Bischof setzt sich dafür ein, Priester von nicht-seelsorglichen Aufgaben zu entlasten, „damit sie frei sind für ihre Kernaufgabe“. Wenn es die Haushalte der Pfarreien ermöglichen, könnte gern ein Verwalter eingestellt werden. Zum Zölibat sagte er, dass dieser „etwas mit der Lebensweise des Herrn zu tun hat und ein spezieller Weg der Nachfolge ist“. Johannes Langner findet den „Zölibat nicht mal so schlecht“, begründet aber, warum er nicht darin lebt, so: „Ich muss meiner Frau ein bisschen in den Himmel helfen und sie mir.“
Nach diesem Abend möchte der Bischof dazu ermutigen, „dass auch an anderen Orten des Bistums solche Gespräche initiiert werden. Das würde mich als Bischof sehr freuen. Insofern könnte Wittichenau eine Art Pilotprojekt sein“, sagt er.
Die Moderatorin nennt die beiden Themen, die aus der Gemeinde heraus gewünscht sind für das Gespräch mit dem Bischof: „Evangelisch-katholisch – Gemeinsames und Unterschiede“ und „Priestertum“. Wie das mit evangelischen Ehepartnern sei, die jahrelang mit in die katholische Kirche gehen, sogar Kinder katholisch erzogen hätten. Dazu habe sich der Bischof bei der Pastoralkonferenz Ende Oktober erklärt. Nach einem Gespräch mit dem zuständigen Pfarrer könne der evangelische Ehepartner, unter bestimmten Voraussetzungen, die Kommunion empfangen. Beim priesterlichen Dienst ging es vor allem um dessen neue Herausforderungen. Der Bischof setzt sich dafür ein, Priester von nicht-seelsorglichen Aufgaben zu entlasten, „damit sie frei sind für ihre Kernaufgabe“. Wenn es die Haushalte der Pfarreien ermöglichen, könnte gern ein Verwalter eingestellt werden. Zum Zölibat sagte er, dass dieser „etwas mit der Lebensweise des Herrn zu tun hat und ein spezieller Weg der Nachfolge ist“. Johannes Langner findet den „Zölibat nicht mal so schlecht“, begründet aber, warum er nicht darin lebt, so: „Ich muss meiner Frau ein bisschen in den Himmel helfen und sie mir.“
Nach diesem Abend möchte der Bischof dazu ermutigen, „dass auch an anderen Orten des Bistums solche Gespräche initiiert werden. Das würde mich als Bischof sehr freuen. Insofern könnte Wittichenau eine Art Pilotprojekt sein“, sagt er.
Von Raphael Schmidt