Gottes erneuernde Kraft und die Einheit

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Zum Auftakt des Tags der Deutschen Einheit feierten Vertreter aus Politik und Gesellschaft in der Kieler Kirche St. Nikolai einen von Erzbischof Heße und Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt zelebrierten ökumenischen Gottesdienst

Bischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt und Erzbischof Heße beim Gottesdienst
Bischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt und Erzbischof Heße zelebrierten den Gottesdienst in St. Nikolai. Foto: Ralf Adloff

„Gottes Kraft erneuert“, unter diesem Titel stand der ökumenische Gottesdienst am Sonntag, 3. Oktober anlässlich der zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Kiel. Erzbischof Stefan Heße und die evangelische Landes­bischöfin­ Kristina Kühnbaum-Schmidt predigten im 30. Jahr nach dem Mauerfall gemeinsam in der Kie­ler Stadtkirche St. Nikolai. Unter den rund 750 Teilnehmern waren Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzlerin Angela Merkel, der schleswig-holsteinische Ministerpräsident und Bundesratspräsident Daniel Günther, Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble sowie Bundesverfassungsgerichtspräsident Andreas Voßkuhle.

Erzbischof Heße erinnerte daran, dass das Erzbistum Hamburg das einzige Bistum mit einem ostdeutschen und einem westdeutschen Teil ist. „Über vierzig Jahre lang war diese Fahrt nur unter vielen Schwierigkeiten möglich und viele Menschen verloren beim Versuch, diese Trennung zu überwinden, ihr Leben“, so Heße vor den Vertretern aus Politik, Kultur und Gesellschaft. Heute sei diese Fahrt erfreulicherweise selbstverständlich, ergänzte er. 

Die Wiedervereinigung ist nach Heßes Worten nicht vollendet. Die „Zeit der Heilung, des Wachsens, des Reifens, der Erneuerung“ sei noch im vollen Gange.

Bischöfin Kühnbaum-Schmidt erinnerte daran, dass vor der Wende Kirchengemeinden ihre ­ Türen geöffnet hätten und so „Erprobungsräume für Freiheit inmitten von Unfreiheit“ geworden seien. Auch heute brauche es solche Räume, in denen die Freiheit für ein nachhaltiges Leben in der Bewahrung von Gottes Schöpfung gelebt werde, so die Bischöfin laut Redemanuskript. 

Neben Landeskirchenmusik­direktor Hans-Jürgen Wulf, der die musikalische Leitung hatte, waren der Sankt Nikolai-Chor und das Vokalensemble Cantemus der St. Nikolaus-Gemeinde unter der Leitung von Regionalkantor Werner Parecker beteiligt. Der Gottesdienst kann in der ARD-­Mediathek unter www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/kirchliche-sendungen/ im Internet angesehen werden.

Text: kna/nkz