Angebot des Bistums Osnabrück
Gute Wünsche aus dem Automaten
Ein ausrangierter Kaugummiautomat steht ab Heiligabend vor der Kirche St. Dionysius in Belm. Menschen können sich dort eine Überraschung ziehen: einen Impuls, ein besonderes Wort, einen Segen. Unkompliziert bietet das blaue Gerät so Göttliches in der Weihnachtszeit.
Liebevoll gerollt oder gefaltet wandern die kleinen Zettel in die dafür vorgesehenen Kugeln. Gute Wünsche, Segenssprüche, Impulse, Bibelzitate oder aufbauende Worte stehen darauf: „Jeder Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag“ oder einfach nur das Wort „Sonnenschein“. Es erfordert viel Fingerspitzengefühl, die Zettel in die kleinen Kugeln zu stecken. Nach und nach füllen Nicole Lingnau, Cornelia Sube, Nils Elseberg und Gemeindereferentin Regine Gelhot mit den Kugeln an diesem Abend einen ausrangierten Kaugummiautomaten, der in der Weihnachtszeit vor der Pfarrkirche St. Dionysius in Belm stehen soll.
„Wünsch-o-MAT“ – in gelber Schrift steht die neue Funktion gut sichtbar auf dem Gerät. Menschen in der Weihnachtszeit eine Freude machen und sie zum Nachdenken anregen – diese Gedanken stecken hinter der Aktion und sie faszinieren die vier Mitglieder des Katecheseausschusses der Gemeinde St. Josef und St. Dionysius in Belm. Alle haben sich vorher Gedanken gemacht, Sprüche und Wünsche aufgeschrieben. Beim Befüllen kommen Kindheitserinnerungen in ihnen hoch: „Wir sind doch alle mit diesen Automaten groß geworden“, meint Regine Gelhot schmunzelnd. Einen Ring, ein Kaugummi, wer hat sich so etwas nicht schon einmal dort gezogen? In Belm gibt es stattdessen nun einen Wunsch, einen Segen oder ein Wort. So steht es groß auf den drei Fächern des Automaten. Für einen Euro kann sich jeder, der möchte, eine Kugel ziehen und ein gutes Wort entgegennehmen. Die leeren Kugeln sollen in eine Röhre neben dem Automaten geworfen und so wiederverwendet werden.
Der "Wünsch-o-MAT" kann ausgeliehen werden
Der Erlös der Aktion kommt dem Kindertreff in Belm zugute, der im kommenden Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert. Das ist den Initiatoren ganz wichtig, denn „eigentlich soll man für einen Segen ja kein Geld bezahlen“, erklärt Rainer Gelhot, der den Automaten vor ein paar Jahren für den Bereich Glaubenskommunikation im Seelsorgeamt des Bistums hergerichtet hat. „Ohne Geld funktionieren diese Automaten leider nicht. Das hat technische Gründe.“ Der Euro könne aber wieder zum Segen für andere Menschen werden, indem man ihn spende.
Gemeinden, die an dieser Aktion Interesse haben, können sich den Automaten im Seelsorgeamt für eine bestimmte Zeit ausleihen (siehe „Zur Sache“). Je nach Anlass und Kreativität können sie ihn mit guten Wünschen, Segenssprüchen, Bibelworten, aber auch mit kleinen Giveaways oder Gimmicks bestücken, erklärt Hermann Steinkamp vom Referat Glaubenskommunikation. Neben Belm hat auch die Urlauberseelsorge an der Küste das Angebot bereits genutzt und den „Wünsch-o-MAT“ in der St.-Ludgerus-Kirche in Norden in einer ökumenischen Aktion im Rahmen eines Tages der offenen Tür aufgestellt. Dabei legten sie zum Beispiel auch kleine Armbänder oder Tütchen mit Samenkörnern mit in die Kugeln, „um den Euro ein wenig mehr zu rechtfertigen“ erzählt Katharina Westphal, die die Aktion begleitete.
Auch die Belmer hoffen nun, dass die Menschen den Automaten an der Kirche nutzen. Die Aktion passe gut in die Weihnachtszeit, betont Regine Gelhot. Die Kirche sei täglich geöffnet und es bestehe die Möglichkeit, mit dem Impuls aus dem Automaten direkt zur Krippe zu gehen und Gedanken, Bitten oder Dank dem Kind in der Krippe vorzutragen. Auch nach den Gottesdiensten könne man sich gut einen Segen oder ein gutes Wort aus dem Automaten ziehen. „So bleiben die Menschen vor der Kirche nochmal stehen, tauschen sich aus“, meint Cornelia Sube vom Vorbereitungsteam. Sie mag gern irische Segenswünsche und hat davon einige für die kleinen Zettel notiert.
Nicole Lingnau verweist auf die schönen Gedanken und Erlebnisse, die viele Menschen mit einem solchen Automaten verbinden und an die sie mit der Aktion anknüpfen wollen. „Wir wollen sie ermutigen, sich einfach mal ein Überraschungsei herauszuziehen.“ Auch sie hat Gedanken und Sprüche für die Aktion gesammelt. Einen davon mag sie besonders gern, da er gut zur Weihnachtsbotschaft passt: „Auch das Kleinste kann sehr groß und glücklich machen.“
Astrid Fleute
Zur Sache
Der „Wünsch-O-Mat“ ist eine Idee und ein Angebot des Seelsorgeamtes für Gemeinden und Einrichtungen des Bistums. Er kann kostenlos ausgeliehen und vor Ort dann individuell befüllt werden.
Kontakt und nähere Informationen: Seelsorgeamt Bistum Osnabrück, Bereich Glaubenskommunikation, Hermann Steinkamp, Telefon 0541-318-267, E-Mail: h.steinkamp@bistum-os.de