Anstoß 28/21

Helden gesucht

Image
SYMBOL_Anstossbild_0.jpg

Das öffentliche Leben kommt wieder in Fahrt. Schritt für Schritt kommt auch das Gemeindeleben in Bewegung. So hatten wir bei uns im Kloster ein Wochenende mit den Kommunionkindern unserer Pfarrei.


Ebenso laufen die letzten Vorbereitungen für die Religiöse Kinderwoche (RKW), die dieses Jahr vor Ort stattfindet. Das Motto lautet „Helden gesucht“. Wir werden der Frage nachgehen, was ein Held ist, wo sie in der Heiligen Schrift ihren Platz haben. Was zeichnet Simson, Veronika, Sebastian, Mutter Theresa, Dominikanerpater Aurelius Arkenau als Helden aus? Und wer sind die Helden unserer Tage? Das werden wir in unserer Pfarrei kindgerecht in den Katechesen der RKW ergründen.
Das Wort Held kommt vom althochdeutschen „helio“ und ist eine Person, die etwas besonderes, außergewöhnliches, vorbildhaftes vollbringt. Wir sprechen auch von heroischen Fähigkeiten wie Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer, die beispielsweise Sportler erzielen. In der griechischen Mythologie waren Helden tadellose Vorbilder. Diese Zeit wird deshalb das „Heroische Zeitalter“ genannt. Ihre Helden waren und sind Volkshelden, um deren Geschichte sich Legenden und Sagen ranken.
Im Christentum sind es die ersten Märtyrer, die als Helden für Christus starben und heute als Heilige verehrt werden. Ihre Standhaftigkeit, ihr Mut, ihre unerschrockene Bereitschaft zu sterben, zeichneten sie als Helden und Heilige aus.
Aber nicht nur damals, sondern auch heute gibt es Menschen, die vorbildlich handeln. Sie sind für mich die unbekannten und unbenannten Helden unserer Tage. Ich denke da an die vielen Menschen, die selbstlos und mit größtem Einsatz die kranken Eltern daheim pflegen. Das ist ein Liebesdienst, der meinen Respekt verdient. Oder wir wissen um die vielen Menschen, die in der Corona-Pandemie in den Krankenhäusern, Intensivstationen und Pflegeheimen ihren Dienst getan haben, bis hin zur Erschöpfung. Ich denke an Eltern, die versuchen Kindererziehung, Homeoffice und Schulalltag zu meistern. Ich denke an die Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte, die Außergewöhnliches leisten und dann allzu oft in der Kritik stehen.

Es gibt auch heute viele unbenannte und unbekannte Helden. Wir müssen sie nicht suchen, sie leben mitten unter uns.
 
Pater Josef kleine Bornhorst, Dominikanerkloster Leipzig