Heße schwört Bistum auf Wandel ein

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Beim Bistumstag im Hamburger St. Marien-Dom formulierte Erzbischof Stefan Heße die Leitlinien für die nächste Phase des Erneuerungsprozesses. Er setzte Schwerpunkte und kündigte weitere Einschnitte an.

Erzbischof Stefan Heße spricht beim Bistumstag
Erzbischof Heße zog beim Bistumstag sein Resümee der Geistlichen Unterscheidung. Foto: Marco Heinen

Mit Spannung erwarteten mehr als 300 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter beim Bistumstag am 9. November die Rede des Erzbischofs im Hamburger St. Marien-Dom: Wohin wird die Reise in den kommenden Jahren gehen? Mit der Vorstellung der „Ergebnisse der Geistlichen Unterscheidung“ sei die dreijährige Projektphase des Erneuerungsprozesses abgeschlossen. Nun beginne die Umsetzungsphase, deren Ausarbeitung er Generalvikar Ansgar Thim anvertraue, so der Erzbischof.

Am Ende seiner 45-minütigen Rede gab es einige Gewissheiten: Die Caritas und die Kitas werden nicht angetastet, im Gegenteil. Aufgrund der „elementaren Bedeutung“ der Caritas werde die Arbeit weiter unterstützt, ja, sogar die Inflation soll bei der Mittelzuweisung berücksichtigt werden. Auch in den Kitas wird man aufatmen: „Trotz unserer Finanzsituation halten wir an allen Kitas fest“, sagte Heße. 

Mit Blick auf die Reform des katholischen Schulwesens sprach der Erzbischof von „äußerst schweren finanziellen und logistischen Rahmenbedingungen“. Allerdings ermögliche die Konzentration auf 17 Schulstandorte, die Schulen mit Investitionen von über 130 Millionen Euro weiterzuentwickeln.

Überdies kündigte Heße an, den Posten eines Verwaltungs­direktors zu schaffen und mit der Koordinierung der wirtschaftlich-verwaltenden Abteilungen im Erzbistum zu beauftragen.

Der Erzbischof sprach aber auch Sparmaßnahmen an. „Wir wissen, dass die hohen Unterhaltskosten für Immobilien die Pfarreien dazu zwingen werden, viele Standorte aufzugeben“, sagte Heße und versprach, dafür finanzielle Anreize zu setzen. Bei den Bildungsstätten und Tagungshäusern soll es künftig eine Bündelung der Trägerschaft und eine Vereinheitlichung der Verwaltung geben. Trennen werde man sich aber von Beleghäusern, die nicht gut ausgelastet sind. 

Ferner wird die zurückgehende Zahl der hauptamtlichen Seelsorger eine Reduzierung des Angebots zur Folge haben. Seelsorge werde immer stärker von Ehrenamtlichen wahrgenommen und die bräuchten dafür die Begleitung durch Hauptamtliche. Neuausrichtungen kündigte Heße in Fragen der Ökologie, der Neuen Medien und der Gleichstellung von Mann und Frau an.    
Näheres dazu auf Seite 9 der Neuen KirchenZeitung Hamburg.

Text u. Foto: Marco Heinen