Altarweihe in Spremberger Pfarrkirche Sankt Benno
Hoffnungszeichen Sankt Benno
Die Pfarrkirche erstrahlt. Fotos: Raphael Schmidt |
„Die heutige Feier ist ein Hoffnungszeichen – weil eine Kirche, ein Ort des Gebetes und der Gottesverehrung, in unserem Bistum wieder in Dienst genommen wird und sich die Gemeinde wieder um den Altar versammeln kann“, sagte Bischof Wolfgang Ipolt in der Predigt am vorigen Sonntag, dem 22. November, in der Pfarrkirche Sankt Benno in Spremberg, als er nach der Sanierung dieses Gotteshauses den Altar weihte. Weiter sagte der Bischof: „Der Christkönigssonntag ist dazu sehr geeignet, denn dieses Fest lässt uns am Ende des Kirchenjahres Christus in den Blick nehmen, auf den wir alle zugehen. Als Christen glauben wir ja, dass diese Welt nicht ziellos dahingeht, wie sie auch nicht zufällig entstanden ist, sondern dass der Schöpfer des Himmels und der Erde – wie wir es im Glaubensbekenntnis aussprechen – hinter allem steht und diese Welt begleitet und für sie sorgt – auch jetzt in der Zeit der Pandemie – bis er sie einmal heimholt: ,bis ihm alles unterworfen ist…damit Gott alles in allem sei‘, wie es der Apostel Paulus heute in der zweiten Lesung ausgedrückt hat.“
Kaplan Hajder verkündet das erste Evangelium
„Christus, du Herrscher“ erklingt zu Beginn der Feier. Der Bischof segnete das Weihwasser, besprengt damit die Gemeinde in der Kirche und im Zelt nebenan. Dorthin wurde der Gottesdienst übertragen. „Gloria, Ehre sei Gott“ tönt es von oben, vom kleinen Chor, von Mitgliedern der „Benno-Band“, die Benjamin Sawicki an der Orgel begleitet.
Die Liturgie, in der ein Gotteshaus nach Neubau oder Sanierung seiner Bestimmung übergeben wird, ist – wenn Ambo und Altar neu sind – eine besondere. Durch Gebet und Besprengen mit Weihwasser wurde der Ambo durch den Bischof gesegnet. Kaplan Mateusz Hajder verkündet das erste Evangelium daran. Zuvor übergab der Bischof das Evangeliar an Pfarrer Daniel Laske mit den Worten: „Christus ist in seinem Wort mitten unter uns...“
Bischof Ipolt entzündet die fünf Weihrauch-Feuer. |
Nach der Predigt legt der Bischof Mitra und Stab ab. Es folgt die Allerheiligenlitanei, nach der Pfarrer Laske die kleine Schachtel mit der Reliquie des heiligen Benno auf den Altar legt. Die zugehörige Konsekrations-Urkunde wird unterschrieben, zunächst von Rudolf Schulze als Stellvertreter des Pfarrers im Kirchenvorstand, von Karoline Grünberger für den Pfarreirat, von Pfarrer Laske und von Bischof Ipolt. Danach werden Reliquie und Urkunde in die Öffnung an der Vorderseite des Altares eingelassen und mit einer Platte verschlossen. Es folgt die Besprengung des Altares mit Weihwasser. Danach legt der Bischof das Messgewand ab und salbt den Altar mit Chrisam. Das besteht aus Pflanzenöl, in der Regel Olivenöl, dem wohlriechende Balsame beigemischt sind und das bei der Ölweihe in der Karwoche geweiht wurde. Es ist die inzwischen dritte Altarweihe, die Bischof Ipolt im Bistum Görlitz vornimmt. Nach Beeskow und Neuzelle nun Spremberg.
Ein Küster stellt fünf Gefäße auf die Kreuze, welche im Altar auf die Wundmale Christi hinweisen. Er befüllt die Schalen mit Weihrauch. Von der Osterkerze wird das Licht geholt, das die Dochte in den fünf Weihrauchschalen entfachen. „Komm, Schöpfer Geist, kehr bei uns ein, besuch das Herz der Kinder dein: Die deine Macht erschaffen hat, erfülle nun mit deiner Gnad...“ Nach dem Weihegebet werden die Weihrauchschalen vom Altar genommen und der Altar mit Papiertüchern trocken gewischt. Zunächst wird ein Wachstuch auf den Altar gelegt, darauf das Altartuch. Das Licht von der Osterkerze, von Christus her, wird zum Bischof gebracht, der es nach den Worten „Christi Licht leuchte auf dem Altar, es strahle wider im Leben aller, die teilhaben am Tisch des Herrn“ an Pfarrer Laske weitergibt. Anschließend wird die erste heilige Wandlung auf dem neuen Tisch des Herrn vollzogen.
Das Licht kommt von der Osterkerze, von Christus
Am Ende der Feier dankte der Bischof den Mitgliedern von Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat und allen, „die daran beteiligt waren, dass diese Kirche wieder so erstrahlt“. Pfarrer Laske richtet seine Dankesworte zuerst an den Architekten Thomas Woskowski. „Wir sind eine ganze Zeit lang miteinander unterwegs gewesen, von der ersten Idee an, über die Entwürfe, die immer konkreter wurden, die vielen Schritte, die gegangen werden mussten“. Der Pfarrer sprach danach den Künstler Helge Warme an, der ebenso in der ersten Bank saß wie der Architekt. Er hat die Entwürfe gemacht „für diese wunderschönen Fenster und eine Gestaltung der Wände, die verschiedene Heilige, das himmlische Pfingsten zeigen und die Gottesmutter und den heiligen Benno wieder zusammenfügen“. Finanziell wäre der Bau ohne die Unterstützung des Bistums und des Bonifatiuswerkes nicht denkbar gewesen. Nach dem Dank, auch für alle Spender aus der Gemeinde und Fördermittel des Landes Brandenburg, für die aktive Hilfe der „Bau-Brigade – die Benno-Brigade, die sich wieder zusammengetan hat und alle weiteren Helfer“, namentlich genannte und ungenannte, überließ Pfarrer Laske den letzten Dank dem Bischof. Er verlieh Rudolf Schulze die Sankt-Hedwigs-Medaille des Bistums „für Ihr hervorragendes Engagement für die Kirchgemeinde Sankt Benno in Spremberg, bei der Gründung der ökumenischen Sozialstation und für sein christliches Zeugnis im öffentlichen Leben“.
Bischof Wolfgang Ipolt überreichte Rudolf Schulze die Hedwigs-Medaille und Urkunde. |
Weitere Fotos und ein kurzes Video auf www.bistum-goerlitz.de
Von Raphael Schmidt