Bistum Osnabrück beim Katholikentag in Stuttgart

Kein Stein blieb auf dem anderen

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Der Stand der norddeutschen Bistümer beim Stuttgarter Katholikentag bot die Möglichkeit, an der Kirche der Zukunft zu bauen. Da konnte jeder Hand anlegen. An manchen Stellen wurde die Kirche eingerissen und umgestaltet.


Im Laufe der Tage in Stuttgart hat sich das Modell der Kirche am Stand
der norddeutschen Bistümer komplett verändert. Foto: Stephanie Jegliczka

Katharina Abeln, Vorsitzende des Katholikenrats im Bistum Osnabrück, hat ein positives Fazit des Katholikentags in Stuttgart gezogen. Nicht groß und laut, sondern eher klein und dafür aber intensiv sei das Treffen gewesen, sagte sie dem Kirchenboten und nahm damit auch Bezug auf Kritik in den Medien, weil das Treffen kleiner war als üblich. „Das war nicht nur ein Fest der Begegnung, sondern ein Wiedersehen zur gegenseitigen Ermutigung und Stärkung.“ 

Auch Bischof Franz-Josef Bode zeigte sich begeistert: Von Anfang an hätten alle die Freude und Hoffnung gespürt, die aus Begegnung, Dialog, Feier und Gebet hervorgehen. „Wo Leben geteilt wird, da öffnet sich der Himmel,“ schreibt er in seiner monatlichen Kolumne für den Kirchenboten.

Besucherinnen und Besucher kamen nicht nur aus der näheren Umgebung, sondern auch aus dem Norden. Jürgen und Marita Kutschmann aus Osnabrück etwa gehören zu den Stammgästen und haben seit 20 Jahren keinen Katholikentag verpasst. Das Event lasse „erleben, wie offen die Kirche sein kann“, sagten sie der Katholischen Nachrichten­agentur (KNA). 

Der Norden hatte einen gemeinsamen Info-Stand

Die Bistümer Hamburg, Hildesheim, Osnabrück und Münster hatten wie in den Vorjahren einen gemeinsamen Stand aufgebaut. Für das Catering sorgte „A+W“ aus Sögel. Hier konnte man Leute aus der Heimat treffen, hier konnte man sich aber auch Gedanken machen über die Kirche der Zukunft und daran mitbauen – die Idee für den Messestand hatte das Medienhaus des Bistums Osnabrück. „Unser Stand war kreativ, anregend und ins Auge fallend“, sagt Katharina Abeln. Es habe hohe Gesprächsbereitschaft geherrscht, es gab reichlichen Austausch und es wurden Ideen zur zukünftigen Kirche diskutiert. Fazit: An manchen Stellen wurde die Kirche eingerissen, aber nie ganz abgerissen, sondern mutig umgestaltet. Auch der Kirchengrundriss habe sich in den Tagen komplett verändert, so Abeln: „Kein Stein ist auf dem anderen geblieben.“

Katharina Abeln war auch Gesprächspartnerin am Stand des Synodalen Wegs. Was sie von dort mitgenommen hat? Intensive Gespräche darüber, was der Weg überhaupt ist. Und die erneute Erkenntnis, dass es einen hohen Erwartungsdruck gibt. Abeln: „Dieser Druck muss unbedingt mit den Beschlüssen eingelöst werden.“

Matthias Petersen