Kieler Könige treffen die Kanzlerin
Vier Jugendliche aus der Gemeinde St. Heinrich vertreten das Erzbistum Hamburg beim Sternsinger-Empfang von Angela Merkel in Berlin. Bei der Aktion Dreikönigssingen geht es diesmal vor allem um behinderte Kinder in Peru.
Dieser Tage gehen überall im Erzbistum Sternsinger von Tür zu Tür um den Segen ,,Christus mansionem benedicat Christus segne dieses Haus“ in die Häuser zu tragen. Für gut Hundert Sternsinger aus allen 27 Diözesen Deutschlands gibt es am Dreikönigstag allerdings noch ein anderes Ziel. Sie machen sich auf den Weg zum Kanzleramt in Berlin. Dort werden sie am Montag, 7. Januar von Bundeskanzlerin Angela Merkel erwartet. Das Erzbistum Hamburg wird durch Anne Jürgens (16), Dorothea Lätzel (15), Ole Huch (15) und Wieland Kirchner (15) aus der Kieler Gemeinde St. Heinrich vertreten. Die vier werben quasi an höchster politischer Stelle für das Anliegen, mehr für Kinder in aller Welt zu tun. Im Fokus stehen diesmal Projekte für Kinder mit Behinderung in Peru.
Ihre rund 40 Mitstreiter in der Kieler Gemeinde St. Heinrich haben sich ebenfalls gut auf das Thema vorbereitet und sich selbst erst einmal schlau gemacht. So wurden sie beim Vorbereitungstag durch einen jungen Rollstuhlfahrer unterstützt, der von seinen Erfahrungen berichtete. Und nicht nur das: „Wir haben uns Rollstühle geholt und eine Art Parcours aufgebaut, um zu sehen, wie viele Hindernisse es im Alltag gibt“,erzählt Anne Jürgens. Umso größer sei nun der Ansporn, etwas für die Kinder in den Armenvierteln peruanischer Städte zu tun, die sich Rollstühle oder medizinische Leistungen nur sehr schwer leisten können.
Die Erfahrung der Sternsinger lehrt, dass die Menschen es honorieren, wenn sie genau über das jeweilige Projekt informiert werden. Und auch die Qualität des Gesangs zählt: „Man gibt sein Bestes. Man muss zeigen, dass man etwas erreichen will“, verrät Dorothea Lätzel. Und das ist eine ganze Menge: Allein die 165 Sternsinger der ganzen Kieler Pfarrei Franz von Assisi sammelten im vergangenen Jahr rund 24 000 Euro Spenden.
Doch es geht nicht nur ums Geld: „Es ist schön zu sehen, wie sich die Leute freuen und wie es sie berührt. Das macht es total besonders“, meint Anne Jürgens. Ole Huch findet: „Ein besonders schöner Moment ist es im Altenheim wenn die Leute, die ja selbst nicht viel Geld haben, trotzdem versuchen, noch möglichst viel zu spenden und vorher schon sammeln. Das ist super nett.“
Text u. Foto: Marco Heinen