Sternsingeraktion

Kinder helfen Kindern

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Am 6. Januar feiert die katholische Kirche das Fest der Heiligen Drei Könige. Das Matthäus-Evangelium berichtet von Weisen, Magiern oder Astrologen aus dem Osten, die einer Sternenkonstellation folgend nach Bethlehem kamen. Heute stehen die drei vor vielen Haustüren.


Papst Franziskus begrüßt Kinder, die als Sternsinger verkleidet sind, am 1. Januar 2018 während der Messe zu Neujahr im Petersdom. (Foto: kna)

Der Volksglauben machte aus den Magiern Könige verschiedener Erdteile und legte ihre Zahl in Anbindung an die Zahl der Geschenke auf drei fest. Seit dem sechsten Jahrhundert werden ihre Namen mit Caspar, Melchior und Balthasar angegeben. In der Kunst wird zumeist Caspar als Myrrhe schenkender Afrikaner, Melchior als Goldschätze überreichender Europäer und Balthasar als asiatischer König gezeigt, der Weihrauch zur Krippe bringt.

Nach einer Legende wurden die Gebeine zunächst in Konstantinopel aufbewahrt. Später sollen die sterblichen Überreste nach Mailand gelangt sein. Der Kölner Erzbischof und Reichskanzler von Kaiser Barbarossa, Rainald von Dassel, überführte die Gebeine 1164 als Kriegsbeute nach Köln. Der von Nikolaus von Verdun Anfang des 13. Jahrhunderts geschaffene und im Kölner Dom aufbewahrte Schrein gehört zu den wichtigsten Goldschmiedearbeiten des Mittelalters.

Sternsingen ist Kulturerbe der Unesco

Die Heiligen Drei Könige werden als Schutzpatrone der Reisenden, Pilger, Kaufleute, Gastwirte und Kürschner verehrt. Seit 1958 fördern das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" und später dann auch der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) die Sternsingeraktion, bei der Kinder Anfang Januar als Könige verkleidet Spenden für ihre notleidenden Altersgenossen in den Entwicklungsländern sammeln. Das Sternsingen gehört seit 2015 zum deutschen immateriellen Kulturerbe der Unesco.

300.000 Sternsinger jährlich

An der Aktion Dreikönigssingen nehmen jedes Jahr bundesweit mehr als 300.000 Sternsinger teil. Es ist die weltweit größte Hilfsinitiative von Kindern für Kinder in Not. Jeweils um das Dreikönigsfest am 6. Januar herum ziehen Mädchen und Jungen als Heilige Drei Könige verkleidet von Haus zu Haus und sammeln Spenden für ihre Altersgenossen in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa. 

Die Sternsinger schreiben oder kleben auf Haustüren den mit der jeweiligen Jahreszahl verbundenen Segenswunsch "C + M + B". Die Abkürzung steht für "Christus mansionem benedicat" (Christus segne dieses Haus). 

71.700 Projekte werden gefördert

Bei der vorausgegangenen Aktion waren Anfang 2017 laut Kindermissionswerk bundesweit knapp 400.000 Kinder, Jugendliche und erwachsene Begleiter unterwegs und sammelten rund 46,8 Millionen Euro. Insgesamt wurden seit Beginn rund 1,04 Milliarden Euro gesammelt. Damit wurden rund 71.700 Projekte in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt.

kna