Kirchen streiken für das Klima
Es ist fünf Minuten vor zwölf. Das heißt, es wird Zeit aufzuwachen. Wenn am 20. September Demonstrationen zum Umdenken aufrufen, werden auch viele Kirchenglocken läuten. Sogar am Klimastreik wollen die Kirchen teilnehmen.
Um fünf vor zwölf sollen die Glocken läuten. Am Freitag, 20. September, an möglichst vielen Kirchen unterschiedlicher Konfessionen. Die Sprecher der katholischen Arbeitsgemeinschaft der Umweltbeauftragen und die Weltkirchen-Verantwortlichen haben sich bundesweit darauf geeinigt. Und die Leitung des Erzbistums Hamburg unterstützt diesen Plan. „Der globale Klimatag soll als Startschuss für ein stärkeres Engagement des Erzbistums Hamburg in Sachen Umwelt- und
Klimaschutz genutzt werden“, heißt es in einer Mitteilung des Generalvikars.
Nicht nur die Glocken sollen am 20. September läuten. In Hamburg wird es eine große Demonstration in Sachen Klimagerechtigkeit geben, an der sich auch die Kirchen beteiligen werden und in einem „Kirchenblock“ während der Demo sichtbar sein wollen. Dies geschieht durch ein Banner mit der Aufschrift „ChurchesForFuture“. Das Banner wird mit dem Logo des „Ökumenischen Netzwerkes für Klimagerechtigkeit“ versehen.
Kirchliche Mitarbeiter dürfen streiken
Die Mitarbeiter des Erzbistums dürfen sich für diese Demo frei nehmen – müssen allerdings die verlorene Arbeitszeit nachholen. Auch einige der katholischen Schulen in Hamburg werden mit ihren Klassen vor Ort sein, wo die Schüler als „Betroffene Generation“ für ein schnelles Handeln eintreten wollen.
Außerdem ist in Hamburg eine ökumenische Andacht zum Thema Klimagerechtigkeit in Planung. Die Andacht beginnt um 11.45 Uhr vor der St. Petrikirche. Nach dem Glockenläuten gehen dann alle gemeinsam um 12 Uhr zur Demo am Jungfernstieg.
In den katholischen Kirchen im Norden ist der Klimaschutz bereits ein Thema. Etwa, wenn es um das Energiesparen geht. Das Heizen von Kirchen und Gemeindehäusern erfordert viel Energie, gerade bei Neubauten ist eine gute Wärmedämmung gefragt. Eine neu gebildete Fachkommission arbeitet derzeit an einem Maßnahmenkatalog für ein ökologisches Bistum.
Text: Andreas Hüser