Eröffnung der Sternsingeraktion 2022 im Dom

Kostbare Krone für Kinder

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Mit einem Gottesdienst im Dom hat das Bistum die Sternsingeraktion 2022 gestartet. Ob die Kinder wirklich von Haus zu Haus ziehen, entscheidet jede Gemeinde selbst. Eins ist sicher: Segen und Spenden haben große Bedeutung.


Bischof Franz-Josef Bode feierte den Auftaktgotttesdienst mit wenigen Sternsingern. Foto: Thomas Osterfeld

„Krone, Krone, Krone!“ Mit dieser wörtlichen Übersetzung des lateinischen Wortes Corona, hat Bischof Franz-Josef Bode die Sternsingeraktion im Auftaktgottesdienst im Dom St. Petrus eröffnet. Die Krone sei deshalb „kostbar für viele Kinder auf der Welt“, weil sie als Symbol für die Heiligen Drei Könige stehe. Und heute sind es die Sternsinger, die die Botschaft der Geburt Jesu Christi in die Welt tragen, so der Bischof. Noch dazu sammeln sie auch in diesem Jahr Spenden für andere Kinder. 

Die Aktion des Kindermissionswerks der Sternsinger steht wie in den vergangenen Jahren unter einem besonderen Motto. In diesem Jahr lautet es: „Gesund werden – gesund bleiben. Ein Kinderrecht weltweit.“ Sie sammeln Spenden für verschiedene Krankenhäuser und Gesundheitsprojekte in Afrika. Dazu gehören unter anderem zwei Krankenhäuser im Südsudan und ein Orthopädiezentrum in Ghana.

Während im Osnabrücker Dom einige wenige Sternsingerinnen und Sternsinger mit ihren ehrenamtlichen Begleitern und Begleiterinnen am Gottesdienst teilnehmen, wird der Gottesdienst online gestreamt. Mit einem Online-Gottesdienst wollen einige Gemeinden ihre Sternsingeraktion im Ort starten. Manche Gemeinden werden den Aufkleber mit dem Segensspruch postalisch verteilen, in anderen ziehen sie wieder von Haus zu Haus.

Bollerwagen voller Süßigkeiten

Froh, dass sie wieder losziehen und Wind und Wetter trotzen können, sind die Sternsingerinnen Rebecca aus Kloster Oesede und Judith aus Holthusen bei Weener. Judith ist in diesem Jahr bereits zum siebten Mal dabei. Sie hat in Ostfriesland stets weite Strecken vor sich – oft bei schlechtem Wetter. Das Schlimmste, das ihr passiert ist, war, „dass die Krone im Regen fast kaputtging“. Aber sie lässt sich davon nicht aufhalten. 


Rebecca (links) zieht als Sternsingerin von Haus zu Haus.
Judith auch, legt dafür aber bis zu 80 Kilometer zurück.
Foto: Thomas Osterfeld

Ihre kürzeste Route liegt bei ungefähr 20 Kilometern. Einmal war sie sogar von elf bis 18 Uhr über 80 Kilometer unterwegs. Die Kinder und Jugendlichen müssen das nicht laufen, sondern werden von Ehrenamtlichen gefahren – quer durch das Rheiderland an der niederländischen Grenze zwischen Dollart und Ems. Wer besucht werden will, muss sich bei der Kirchengemeinde anmelden. Manchmal seien es auf der weiten Strecke nur zehn bis 15 Häuser, die den Segen bekommen. So ist es in der Diaspora – die Katholiken sind dort verstreut. Doch Judith ist trotz aller Anstrengungen Sternsingerin aus Überzeugung und wünscht sich, „dass mehr mitmachen“.

Die elfjährige Rebecca aus Kloster Oesede ist zum sechsten Mal dabei und zieht mit einer Gruppe zu Fuß von Haus zu Haus – in diesem Jahr wird das in ihrer Gemeinde wieder so gemacht. Dann besteht auch die Möglichkeit, den Segen mit Kreide an das Haus zu schreiben: 20*C*M*B*22 (Christus mansionem benedicat), zu deutsch: Christus segne dieses Haus. Sie plant mit ihrer Gruppe, wieder einen Bollerwagen mitzunehmen. Der ist aus zwei Gründen praktisch: Zum einen können die Süßigkeiten, die von den Menschen gespendet werden, darin gesammelt werden. Zum anderen ist er auf langen Strecken praktisch, um müde Sternsinger kurz mitzuziehen. Auch bei Glatteis war Rebecca schon unterwegs. Für dieses Jahr hat sie vor allem den einen Wunsch: „Dass alle die Tür aufmachen.“

Florens Böwering

Die Sternsingeraktion ist bis zum 2. Februar verlängert worden. Der Kirchenbote veröffentlcht wieder die Sammelergebnisse. Einfach bis zum 15. Februar per E-Mail schicken: redaktion@kirchenbote.de


Zur Sache

So nehmen Sie Rücksicht auf die Sternsinger 

Während einige Gemeinden in diesem Jahr kontaktlos Spenden sammeln, haben andere Besuche an der Haustür geplant. Dabei gelten die Abstands- und Maskenregeln. Da es sich bei den Kindern um eine zum großen Teil nichtgeimpfte Altersgruppe handelt, ist darauf zu achten, dass auch alle, die ihnen die Tür öffnen, eine Maske tragen. Zusätzlich seien die Abstandsregeln einzuhalten, betont Vera Seeck vom ausrichtenden Bund der Deutschen Katholischen Jugend. 

- Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten
- Eine OP- oder FFP2-Maske tragen.
- In manchen Gemeinden wird nicht gewartet, bis die Tür geöffnet wird. In diesen Fällen gibt es wie im vergangenen Jahr eine „Segenstüte“. Das ist ein Brief, der an die Haustür gehängt wird. Darin enthalten sind eine Grußkarte von der Gemeinde, ein Flyer mit Infos zum Spendenschwerpunkt, ein Überweisungsträger und ein Aufkleber mit dem Segensspruch.