Laute Herzen in 127 Gebäuden
Es soll wieder ein großes ökumenisches Fest werden: 658 Veranstaltungen mit 763 Stunden Programm umfasst die 16. „Nacht der Kirchen“ in Hamburg und umliegenden Orten. 127 Gebäude, zumeist Gotteshäuser, öffnen am Sonnabend, 14. September ihre Türen.
Es soll wieder ein großes ökumenisches Fest werden: 658 Veranstaltungen mit 763 Stunden Programm umfasst die 16. „Nacht der Kirchen“ in Hamburg und umliegenden Orten. 127 Gebäude, zumeist Gotteshäuser, öffnen am Sonnabend, 14. September ihre Türen. Das diesjährige Motto lautet „Herz auf laut!“ und bezieht sich auf die Bibelstelle „Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund“ aus dem Matthäus-Evangelium. Wie die Organisatoren, zu denen auch das Erzbistum Hamburg gehört, mitteilen, werden beim „größten ökumenischen Fest in Norddeutschland“ mehr als 70 000 Besucher erwartet.
Die Kirchen öffnen ihre Türen an diesem Abend bis Mitternacht. Geplant sind kostenlose Musik- und Filmvorführungen, zudem Comedy, Literatur, Theater und historische Führungen. Daneben soll es Gebete und Meditationen geben sowie die Möglichkeit, Kirchtürme zu besteigen. Die „Nacht der Kirchen“ wird ab 16.30 Uhr auf der NDR-Bühne an der Mönckebergstraße unter anderem mit Bischöfin Kirsten Fehrs und Erzbischof Stefan Heße eröffnet. Mit dabei sind auch Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher und Hauptpastorin Ulrike Murmann.
Das nach Stadtteilen und Kirchen geordnete Programm zur „Nacht der Kirchen“, das an vielen öffentlichen (Kultur-)Orten ausliegt, listet zehn katholische Kirchen auf: Heilig Kreuz in Volksdorf, Herz Jesu in Hamm, St. Annen in Langenhorn, den St. Marien-Dom in St. Georg, St. Elisabeth in Harvestehude, St. Jakobus in Lurup, St. Joseph auf St. Pauli, St. Maria in Harburg, St. Marien in Ottensen und St. Sophien in Barmbek-Süd. Dazu kommt die St. Ansgar-Kapelle am Dom.
Individueller Segen im Kinderkrankenhaus
Außerdem ist erstmals das katholische Kinderkrankenhaus Wilhelmstift bei der „Nacht der Kirchen“ dabei. Schwester Dorothee bietet um 17, 18 und 19 Uhr gemeinsam mit Vertretern des Vereins Christen im Gesundheitswesen einen individuellen Segen an. „Das Motto haben wir uns zu Herzen genommen und wollen zuhören. Wir möchten Mitarbeitern, Patienten und deren Angehörigen, Gemeindemitgliedern und Nachbarn sowie Freunden anbieten, ihre Herzen auf laut zu stellen und sie auszuschütten, ihren Wünschen, Ängsten, Sorgen und Nöten Raum zu geben. Wir bieten Zeit für einen Dialog an und beenden das Gespräch mit einem Segen“, heißt es aus dem Krankenhaus in Rahlstedt, Liliencronstraße 130. Die Segnungen finden in der Kapelle statt. Segensbändchen werden verteilt.
Argentinische Musik und kulinarische Genüsse
Vor dem St. Marien-Dom erklingt nach der Vorabendmesse, also ab etwa 19.15 Uhr, argentinische Musik (Tango, Milonga und Salsa) auf dem Domplatz: Maciej Lyczek singt und spielt auf einer Gitarre. Während es im Ansgar-Zimmer neben dem Pfarrsaal Informationen zur Partnerschaft zwischen dem argentinischen Bistum Iguazú und dem Erzbistum Hamburg gibt, werden auf dem Domplatz bis 22.30 Uhr kulinarische Köstlichkeiten aus Kroatien, Portugal, Spanien, Deutschland und Korea serviert. „Freude und Angst, Trauer und Zorn – der emotionale Jesus“ heißen multimediale Rundgänge zu den Gefühlen Jesu – mit Musik, biblischen Lesungen, geistlichen Impulsen und interaktiven Elementen. Sie dauern jeweils 45 Minuten. Der erste Rundgang startet um 20 Uhr im St. Marien-Dom. Ein Einstieg ist jederzeit möglich. Ebenfalls um 20 Uhr beginnt ein Abend mit argentinischer Musik (Maciej Lyczek, Gitarre und Gesang), Poesie (María Ester A. Morales, Rezitation) und Berichten vom Leben der Menschen im Partnerbistum Iguazú in der St. Ansgar-Kapelle (bis 22.15 Uhr). Die Veranstaltung im Dom endet mit einem Nachtgebet um 22.30 Uhr – mit geistlichen Texten und Musik mit Gemeindereferentin Astrid Sievers sowie Hubertus Ebbesmeyer am Klavier.
Sechste Gitarrennacht in Ottensen
Viel Musik erklingt auch in St. Marien in Ottensen, Bei der Reitbahn 4. Gemeinsam mit dem Gitarrenforum wird dort ab 19 Uhr die sechste Gitarrennacht präsentiert. Hamburger Künstler, Studierende des Hamburger Konservatoriums und der Musikhochschule (HfMT) sowie das Ensemble der Staatlichen Jugendmusikschule gestalten eine „lautherzige“ Gitarrennacht aus verschiedenen Epochen. Gute Unterhaltung ist garantiert. Der Eintritt ist frei.
Die „Nacht der Kirchen“ lade ein „zum Entdecken von Spiritualität und Sinnlichkeit, von Glaubenskraft und Geborgenheit, Musik und Tanz“, schreiben Fehrs und Heße sowie Pastor Uwe Onnen von der Evangelisch-Methodistischen Kirche in einem Grußwort. „Wer unsere Kirchen besucht und Lesungen, Kunst und Andachten genießt, der wird seine Ohren auf Empfang und sein Herz auf laut stellen.“ Das gelte auch in stillen Momenten, im Kerzenschein und bei Taize-Gesang.
Programm: im Flyer „Nacht der Kirchen“, im Internet www.ndkhh.de und in der App „Kirchennacht“
Text: Norbert Wiaterek