Florian Edenhofer und Henric Kahl werden demnächst Kapläne sein
Männer, die im Leben stehen
Zwei Diakone hat Erzbischof Stefan Heße am Samstag zu Pfingsten zu Priestern geweiht: Florian Edenhofer und Henric Kahl werden demnächst Kapläne sein: Edenhofer in Schwerin, Kahl in Kiel.
Priester sein, das ist heute schon etwas Besonderes. Je weniger es gibt, desto höher die Erwartungen. Erzbischof Stefan Heße sprach davon in der Predigt: „Man erwartet einen Priester, der gut predigen kann. Andere wünschen sich einen, der gut singt.“ Er solle einen Draht zur Jugend haben, die Alten und Kranken nicht vernachlässigen und in Krisen ein geistlicher Begleiter sein. Er soll leiten, „von Hausmeistertätigkeiten und Entertainerqualitäten ganz zu schweigen“. Da werden die Erwartungen unrealistisch. Ein nicht überzogener Anspruch aber sei es, dass Pries-ter im Leben stehen, nah an den Menschen sind und „mitten in der Wirklichkeit“.
Florian Edenhofer (36), der schon als Militär- und Studentenseelsorger gearbeitet hat, und Henric Kahl (29), der als Jugendlicher die katholische Kirche entdeckt hat und außerdem den Beruf des Altenpflegers gelernt hat, sind Männer aus dem Leben. War ihr Weg ein „Umweg“ zum Ziel? „Gott umarmt euch mit der Wirklichkeit eures Lebens, mit den einzelnen Etappen, die es dort gibt“, sagte Erzbischof Heße. „Dadurch hat er euch eine Richtung gegeben, hat er euch angesprochen und hierher geführt.“
Viele Wegbegleiter waren bei der Priesterweihe zugegen – aus Boizenburg etwa, wo Henric Kahl eine geistliche Heimat gefunden hat, und aus Oberbayern, wo Florian Edenhofer zu Hause war. Sein Heimatpfarrer scheute nicht die lange Reise in den Norden.
Dort wird die Wirklichkeit sein, mit der die neuen Priester ab 1. August ihre Kaplansstellen haben: Henric Kahl, der Mecklenburger, geht in die Schleswig-Holsteiner Hauptstadt, Florian Edenhofer wird Kaplan in Schwerin.