2000 Teilnehmer beteten für den Frieden und dankten der Gottesmutter Maria für die Wiedervereinigung.
Maria unter dem Brandenburger Tor
Anlässlich 32 Jahren deutscher Einheit ist am 12. Oktober eine Fatima-Prozession durch Berlin gezogen. Die rund 2000 Teilnehmer beteten für den Frieden und dankten der Gottesmutter Maria für die Wiedervereinigung. |
Marias Botschaft des Friedens und der Bekehrung Russlands ist gerade aktueller denn je“, meinten manche Prozessionsteilnehmer. |
Die Berliner sind Demonstrationen aller Art gewöhnt, oft werden sie gar nicht zur Kenntnis genommen. An diesem Mittwochabend war das anders: Mitten durch die Hauptstadt, von Kreuzberg über den Potsdamer Platz zum Brandenburger Tor, dann weiter Richtung Siegessäule zog eine Prozession mit einer großen Marienstatue vorneweg. Die Menge sang Marienlieder und beteten lautstark mehrere Rosenkränze. Unter dem Motto „Deutschland dankt Maria und betet für den Frieden“ hatten zwei private Initiativen zu dieser Fatima-Prozession durch die Hauptstadt aufgerufen.
Gebet für Frieden und Bekehrung
105 Jahre sollen die Erscheinungen der Gottesmutter im portugiesischen Fatima nun zurückliegen, wo sie – so die Überlieferung – vor einem Zweiten Weltkrieg und der Ausbreitung des Kommunismus gewarnt habe. Doch sie habe auch Frieden und die Bekehrung Russlands verheißen – wenn der Papst die Welt Mariens unbefleckten Herzen weihte.
„Der Gottesmutter gebührt mehr Dank“
Und der „Eiserne Vorhang“ fiel, seit 32 Jahren ist Deutschland wiedervereinigt. Doch das Land habe Maria für diese Fügung viel zu wenig gedankt, davon jedenfalls war Demo-Anmelder Michael Hesemann überzeugt. „Wir haben uns hier in Berlin versammelt, um nachzuholen, was schon längst hätte geschehen sollen“, sagte der katholische Historiker und Autor in seinem Grußwort beim Gottesdienst vor der Prozession, der wegen der vielen Besucher per Lautsprecher auf den Hof vor der St.-Clemens-Kirche in Kreuzberg übertragen wurde.
Rund 2000 Beter machten sich danach auf den Weg durch Berlin, darunter Fatimagruppen aus dem ganzen Bundesgebiet, unter anderem aus Wallfahrtsorten und Gebetsstätten wie Sievernich, Heroldsbach oder Wigratzbad.
Neben dem Verein „Deutschland dankt Maria“ hat die Initiative „Deutschland betet den Rosenkranz“ die Prozession mit auf den Weg gebracht. Der Altöttinger Verein ruft zum öffentlichen Rosenkranzgebet in ganz Deutschland auf. „An rund 800 Orten beten aktuell rund
20 000 Menschen in der Regel jeden Mittwoch um 18 Uhr den Rosenkranz“, sagt Initiator Manfred Benkert.
Viele Beter kamen nach Berlin – und trugen die Marienstatue aus Fatima, die Papst Paul VI. im Jahr 1967 den Deutschen schenkte, durch die Straßen.
Oliver Gierens