ZdK-Präsident Sternberg lobt "Wir-schaffen-das-Moment" in der Corona-Krise

Menschen halten in Corona-Krise zusammen

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ZdK-Präsident Thomas Sternberg ruft zu mehr Nachbarschaftshilfe und Unterstützung für Menschen in Quarantäne auf.

Foto: kna/Harald Oppitz
Thomas Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken
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Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, lobt den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Zeiten der Corona-Krise. Bund, Ländern und Kommunen arbeiteten gut abgestimmt und sorgten für eine kontinuierliche und transparente Kommunikation, sagte Sternberg. "Das hat dazu beigetragen, dass nicht Populismus und schrillen Töne die Oberhand gewinnen konnten, sondern Besonnenheit, Rücksichtnahme und gesellschaftlicher Zusammenhalt dominierten."

Sternberg rief dazu auf, die Nachbarschaftshilfe zu verstärken und insbesondere Menschen in Quarantäne zu unterstützen. "Das gesellschaftliche Bewusstsein hat seinen Kompass nicht verloren. Das 'Wir schaffen das'-Moment in der Corona-Phase zeigt uns, dass die Menschen im Moment der Not zusammenstehen und nicht auf Populismus hereinfallen", so der ZdK-Präsident.

An die Katholiken appellierte Sternberg, gerade angesichts der existenziellen Erfahrungen wie der Isolation in der Corona-Krise besondere seelsorgerische Betreuung und Begleitung anzubieten. Er verwies darauf, dass Gottesdienste ohne Gemeindebeteiligung gestreamt und in der Pfarrei von den Gläubigen zuhause abgerufen werden könnten. Sternberg rief dazu auf, die Kirchen als Orte des Gebets und der Einkehr offen zu halten. Die Frauen und Männer der Seelsorgeteams müssten aktuell telefonische und persönliche Hilfe im Gespräch anbieten.

 

Seniorenunion-Vorsitzender warnt vor Debatte über den Wert älterer Menschen

Der Bundesvorsitzende der Seniorenunion, Otto Wulff, warnte unterdessen vor einer Diskussion darüber, ob "Ältere weniger wert sind als Jüngere". Bei der Frage, wer welche Behandlung im Krankenhaus bekomme, dürfe es nur danach gehen, "wer die Hilfe am nötigsten hat", sagte Wulff der "Bild"-Zeitung.

Scharfe Kritik äußerte er in diesem Zusammenhang an einem satirisch gemeinten Video, das im Auftrag der ARD produziert worden ist und in dem es heißt, dass zu Recht vor allem ältere Menschen am Coronavirus sterben: '"Ich halte das für kriminell." Dieses Video empfinde er auch deshalb als "fürchterlich", weil diese "Niedertracht" über Gebühren bezahlt werde. "In der jetzigen Not- und Angstsituation" müssten "Jung und Alt zusammenhalten". Das Video war vom öffentlich-rechtlichen Onlineportal funk verbreitet worden.

Unterdessen rief die FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus die Bürger in der Corona-Krise zu Zusammenhalt und Solidarität auf. "Wenn Deutschland es nicht packt, wer soll es dann packen? Da müssen wir alle eben zusammenstehen", sagte sie der RTL/ntv-Redaktion. "Das ist eine Botschaft, die wir immer wieder nach außen senden müssen: zusammenstehen, zusammenhalten, sich auch gegenseitig umeinander kümmern."

kna