Garten der Sinne im Erfurter Altenpflegezentrum St. Elisabeth

Mit Akiko durch den Garten

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Am Anfang stand eine Vision: Gottes Schöpfung sollte unabhängig vom Alter und körperlichen Einschränkungen erlebbar sein. Im Altenpflegezentrum St. Elisabeth in Erfurt entstand ein Garten der Sinne, der dies ermöglicht.

Ergotherapeuthin Katja Zugehör, Bewohnerin Elfriede Geisenhainer und Leiterin Sabine Blask (von links). Weiter im Bild ist Akiko, ein Therapiehund-Azubi.    Foto: Holger Jakobi

 

Elfriede Geisenhainer ist froh, den Garten wieder nutzen zu können. Wie alle Bewohner hat sie sich auf den Tag gefreut, an dem der „Garten der Sinne“ am Altenpflegezentrum St. Elisabeth im Erfurter Süden wieder freigegeben wurde. Heute, an einem warmen Oktobertag, trifft sie sich mit Ergotherapeutin Katja Zugehör an einem neu gepflanzten Baum. Katja Zugehör hat Akiko mitgebracht, ihren Therapiehund in Ausbildung. Zärtlich streichelt Elfriede Geisenhainer das Tier. Sie erzählt, dass sie aus der Landwirtschaft bei Jena komme. Tiere gehörten dort zum Alltag dazu. „Akiko erinnert mich immer an meinen eigenen Hund. Er war ein guter Freund und ist in meinen Armen gestorben.“

 

Mitarbeiterinnen am Tag der Eröffnung des Gartens.    Foto: Altenpflegezentrum St. Elisabeth

 

Die Leiterin des Elisabeth-Heimes Sabine Blask weist darauf hin, dass solch sinnliche Erinnerungen für die Bewohner sehr wichtig sind. „Mit dem Garten der Sinne wollen wir zum Riechen, Tasten, zum Sehen und zum Hören einladen. Unabhängig vom Alter und Einschränkungen soll Gottes Schöpfung erlebbar sein. Die Verbindung zur Natur wird für unsere Bewohner so zur alltäglichen Erfahrung.“ Ergotherapeutin Katja Zugehör, die mit acht weiteren Kollegen den Sozialdienst im Haus gestaltet, hat bisher gut mit den neuen Möglichkeiten gearbeitet. Sie sagt: „Besonders der kleine Brunnen wird sehr gut angenommen. Die Leute sitzen da und lauschen auf das Plätschern des Wassers.“ Andere sitzen im Strandkorb. Sabine Blask berichtet, dass die Bewohner die Hochbeete teilweise selbst bepflanzt haben. Unter anderem mit Walderdbeeren. Schnittlauch, Basilikum und andere Kräuter haben im fahrbaren Hochbeet ihren Platz. Fahrbar deshalb, um Bewohner zu erreichen, die ihr Zimmer nicht mehr verlassen können.“ Genutzt wird der neue Garten zudem von den Besuchern der Tagesbetreuung.
Die Anlage des Gartens wurde möglich, da das gesamte Gebäude trockengelegt werden muss.  Derzeit laufen die Arbeiten zur Straßenseite hin. Die Finanzierung des Sinnengartens erfolgte zum Teil aus Spenden. Diese sind weiter notwendig, um die Bepflanzungen in den kommenden  Jahren abzusichern, wie Sabine Blask betont.

Caritas-Altenpflegezentrum St. Elisabeth, Herderstraße 5 in 99096 Erfurt, Telefon  03 61 / 3 44 60 

Von Holger Jakobi
 

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