Schülerinnen gestalten Osterkerzen

Mit ruhiger Hand und viel Geduld

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Zehntklässlerinnen der Ludwig-Windthorst-Schule in Glandorf haben in diesem Jahr die Osterkerzen für die Kirchengemeinden gestaltet und jetzt gemeinsam mit ihrer Religionslehrerin überreicht.


Drei unterschiedlich große Osterkerzen für die Kirchengemeinden
in Glandorf. Foto: privat

Noch im vergangenen Jahr wurden die Kerzen vom Pastoralteam der Pfarreiengemeinschaft Glandorf-Schwege gestaltet. Daraus sei die Idee entstanden, dass sich fortan Gemeindemitglieder, Gruppen und Verbände abwechseln, erklärt Pastoralreferent Christoph Mühl. Und der evangelische Pastor Stephan Jannasch ergänzt: „Eigentlich wollten wir wie immer eine fertige Osterkerze kaufen. Doch als wir von der neuen Idee hörten, haben wir uns gerne eingeklinkt.“

Bedingt durch das Projekt „Schulpastoral“ arbeiten die Kirchengemeinden und die Ludwig-Windthorst-Schule sowieso schon seit Jahren zusammen. Und so kam es, dass an die Religionslehrerinnen die Bitte herangetragen wurde, mit Schülerinnen und Schülern die Osterkerze zu gestalten. Doch in Corona-Zeiten, in denen nur wenige Klassen Präsenzunterricht haben, war das nicht so leicht umzusetzen. Um so größer war dann die Freude als sich die Schülerinnen der 10a bereiterklärten, dies zu übernehmen. 

Zusätzlich beschäftigten sie sich im Religionsunterricht mit den Elementen der Osterkerze, etwa mit Alpha und Omega, dem ersten und letzten Buchstaben des griechischen Alphabets, die Anfang und Ende und die allumfassende Macht Gottes symbolisieren. Traditionell stehen außerdem die aktuelle Jahreszahl sowie ein Kreuz auf der Osterkerze. Darüber hinaus werden in der Osternacht fünf Wachsnägel in die Osterkerze geschlagen, die für die Wundmale Jesu stehen. Bei den Farben steht Weiß für Reinheit, Rot für die Liebe und Grün für die Hoffnung. Gelb bedeutet Licht und steht auch für die Frühlingssonne. 

Die Schülerinnen beratschlagten und waren sich schnell einig, dass es neben den traditionellen Symbolen auch eine moderne Darstellung der Auferstehung geben sollte. So entschieden sie sich für eine Figur, die aus der Weltkugel aufersteht. Religionslehrerin Ulrike Leidecker konnte die Sorge der Jugendlichen, dass diese Figur ein bisschen wie ein Gespenst aussieht, zerstreuen: „Auch im Lukasevangelium erschraken die Jünger, als sie zum ersten Mal den Auferstandenen sahen und meinten, es sei ein Geist.“ 

Lob für die Schülerinnen: "eine beeindruckende handwerkliche Leistung"

Stolz erklären die Schülerinnen ihre Idee: „Auf der Kerze haben wir die Wundnägel Jesu rund um die Weltkugel angeordnet, so sieht die Welt gleichzeitig wie ein Virus aus, und das ist ja leider das allbestimmende Thema in diesem Jahr.“ Pastoralrefrent Christoph Mühl erinnert die Darstellung an einen Taufbrunnen: „In der Taufe erleben wir das Ostergeheimnis Christi. Wir nehmen teil an seinem Leiden, an seinem Tod und an seiner Auferstehung.“

„Das ist wohl auch ein wesentlicher Bestandteil eines Kunstwerkes: dass jeder für sich darin etwas entdecken kann", sagte Pastor Jannasch bei der Übergabe. Und an die Schülerinnen gerichtet: "Ihr habt wirklich drei Kunstwerke gestaltet, nicht nur die Symbolik, sondern auch die handwerkliche Ausführung zeigt eine beeindruckende Leistung. Da könnt ihr richtig stolz auf euch sein." Dem konnte sich Ulrike Leidecker nur anschließen: „Da die drei Kerzen alle unterschiedlichen Größen haben, mussten auch alle Elemente in verschiedenen Größen ausgeschnitten werden. Die Muster dazu wurden von Schülerinnen der Gruppe B vorbereitet, so dass die Schülerinnen aus der Gruppe A die unterschiedlich großen Muster gleich auf die Wachsplatten übertragen konnten. Besonderes die feinen goldenen Wachsstreifen anzubringen, erfordert wirklich eine ruhige Hand und viel Geduld.“

Auch die Jungen der Klasse waren beeindruckt von der Leistung ihrer Mitschülerinnen. „Das haben die Mädchen echt gut gemacht,“ lautete die einhellige Meinung der Jungen, die sich selbst aber lieber nicht an der Feinarbeit beteiligen wollten, sondern sich um die österliche Klassendekoration gekümmert hatten und natürlich auch die großen Kerzen zu den Autos der Kirchenvertreter trugen. (kb)