Werbekampagne der Caritas

Mitarbeiter zeigen Gesicht

Image

Mit einer ungewöhnlichen Kampagne werben die Caritasverbände aus Osnabrück und Bremen um neue Mitarbeiter. „Ist es ok, wenn ich den Nächsten liebe?“, steht zum Beispiel über einem Plakat mit dem Bild einer Mitarbeiterin. Dass sie geschieden ist und trotzdem bei der Caritas arbeitet, erfährt der Betrachter auf den zweiten Blick.


Mitarbeiter der Caritas und der Werbeagentur präsentieren die Kampagne. Foto: Matthias Petersen

Caritas – das ist eine Marke, die vielen Menschen vertraut ist. Und die ein gutes Image hat. Als Arbeitgeber sieht das anders aus: „Wir hören in Vorstellungsgesprächen immer wieder Vorurteile, die wir erst einmal entkräften müssen“, sagte Caritasdirektor Franz Loth bei der Vorstellung der Kampagne. Häufig wüssten potenzielle Mitarbeiter gar nicht, dass sie trotz ihre Lebensbiografie bei der Caritas arbeiten könnten. „Das wollen wir ändern“, so Loth.

Wer nicht katholisch ist, kann trotzdem bei der Caritas eingestellt werden. Ebenso Mitglieder anderer Religionsgemeinschaften, zum Beispiel Muslime. „Wichtig ist, dass die Bewerber unsere Werte teilen und diese glaubwürdig vertreten“, so Loth. Die Caritas beaufragte eine Osnabrücker Werbeagentur. Herausgekommen ist eine Kampagne, in deren Verlauf in den kommenden Wochen im Nordwesten Niedersachsens und in Bremen Plakate zu sehen sein werden, die zehn Mitarbeiter der Caritas zeigen, die dann ihre jeweilige Geschichte erzählen. Auf der Homepage www.caritas.jobs gibt es dann Geschichten zu den Mitarbeitern, mögliche Einsatzgebiete und einen Film über das Projekt. Titel: „Gesicht zeigen.“

Vor allem in der ambulanten Pflege, aber auch in Krankenhäusern im ländlichen Raum fehlen der Caritas Arbeitskräfte. Fatal wäre es, wenn sich Interessierte gar nicht erst bewerben würden, weil sie meinten, ohnehin nicht eingestellt zu werden. Die Kampagne habe sich gelohnt, wenn eines Tages beim Bewerbergespräch nicht mehr zuerst auf die vermeintlichen Vorurteile eingegangen werde, so der Caritasdirektor.

(pe)

Mehr über die Kampagne und ein Interview mit Franz Loth lesen Sie in der Ausgabe des Kirchenboten vom 9. September